1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Klosterkirche : Klosterkirche : Farbige Herzenssache

Klosterkirche  Klosterkirche : Farbige Herzenssache

Von Holger Zimmer 17.04.2016, 17:34
Kathrin Pfitzner (links) neben einem ihrer Bilder auf der Staffelei und Simone Klug vor ihren Arbeiten.
Kathrin Pfitzner (links) neben einem ihrer Bilder auf der Staffelei und Simone Klug vor ihren Arbeiten. Michael Thomé

Langendorf - 40 Schüler der Weißenfelser Musikschule waren am Sonnabendnachmittag neben zwei Künstlerinnen zum Auftakt der Kultursaison in der Langendorfer Klosterkirche zu Gast. Die Werke von Simone Klug (47) und Ka-thrin Pfitzner (46) sind im Rahmen der vor dem Konzert eröffneten Ausstellung „Herzenssache“ bis Mitte Juli zu bewundern.

Für die beiden Geithainerinnen ist die künstlerische Betätigung Hobby und ihre Art der Darstellung teilweise ganz unterschiedlich. Während Frau Klug eher die ab-strakte Malerei bevorzugt und Flächen neben der Farbe auch mit verschiedenen Werkstoffen dekoriert, bevorzugt Frau Pfitzner die realistisch-künstlerische Verarbeitung von Entdecktem, ohne ganz auf Abstraktes zu verzichten.

So sind die Kirche St. Nikolai in ihrer Heimatstadt, aber auch Landschaften zu sehen. Daneben versucht sie sich an Adaptionen bekannter Werke wie „Peter im Tierpark“ von einem DDR-Künstler, das einst im Unterricht eine Rolle spielte.

Simone Klug hatte mal Textilreinigerin gelernt, arbeitet heute bei der Diakonie in Leipzig und leitet das Linden-Lädchen in Lindenau, wo Behinderte in die Arbeit einbezogen werden. Sie bevorzugt das Filzen, töpfert aber auch, sind manche Kreationen zum Beispiel auf dem Weihnachtsmarkt der Messestadt zu bewundern. Kathrin Pfitzner wurde Fachverkäuferin und arbeitet inzwischen in einer Damenboutique.

Als Kinder haben beide bereits gemalt, Frau Pfitzner hat sogar bekannte Persönlichkeiten dargestellt. Den richtigen Auslöser stellte dann für sie die 825-Jahr-Feier ihrer Heimatstadt dar. Das war vor fünf Jahren. Autodidaktisch hat sie sich aus Büchern und im Internet das notwendige Wissen über Techniken herausgeholt. Die Besinnung auf die Kunst setzte bei Frau Klug noch zehn Jahre früher ein. Auch sie ist Autodidaktin und spricht von einem Hobby, mit dem sie ihre Gefühle auch über Schwangerschaft und seelische Verletzungen darstellen kann. Das verselbstständigt sich bei der Arbeit und spiegelt sich in Farben wider. Am Ende müssten sie letztlich ihr gefallen, aber selbst bei kleinen Auftragswerken kann sie sich mit neuen Inhalten identifizieren und zu sich finden. Zur Ausstellungseröffnung sprach das Langendorfer Vereinsmitglied Wilfried Schreier und riet den Gästen: „Setzen sie sich mal mit den Bildern auseinander und lassen sie diese auf sich wirken.“

Während Arbeiten von Frau Klug bereits im Schloss Frohburg, im Landratsamt Borna und im Rathaus Rochlitz zu sehen waren, hat Frau Pfitzner ihre Werke in der Kirche St. Nikolai in Geithain und im Amtsgericht Borna gezeigt. Die jetzige Schau in Langendorf war durch die persönliche Beziehung des Sohnes der Vereinsvorsitzenden Martina Schubert und dem Mann von Frau Klug zustande gekommen.

Bis zum 16. Juli kann die Ausstellung von Simone Klug und Kathrin Pfitzner sonnabends von 15 bis 17 Uhr und natürlich bei den Veranstaltungen besucht werden. Voranmeldungen zu anderen Zeiten sind unter der Telefonnummer 03443/42 11 46 möglich. (mz)

Schüler musizieren gemeinsam mit ihrem Lehrer Andreas Raczek.
Schüler musizieren gemeinsam mit ihrem Lehrer Andreas Raczek.
M. Thomé