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Kleiderordnung auf Arbeit Kleiderordnung auf Arbeit: Was darf und was ist auch bei Hitze verboten?

Von Andrea Hamann-Richter 04.08.2018, 13:00
Schutzkleidung ist Pflicht bei Frank Reimer. Zum Glück für ihn erfüllt eine luftige Weste diese Anforderung.
Schutzkleidung ist Pflicht bei Frank Reimer. Zum Glück für ihn erfüllt eine luftige Weste diese Anforderung. Peter Lisker

Weißenfels - Frank Reimers Wecker klingelt zurzeit sehr früh. Spätestens 6.15 Uhr ist der Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Weißenfels bei der Arbeit. So kann er die Zeit nutzen, bevor es richtig heiß wird. Denn seine Schutzkleidung darf er nicht weglassen. Immerhin ist das Oberteil eine Weste. So ist es nicht ganz so warm darunter.

Der Burgenlandkreis schwitzt. Am Dienstag werden Rekordtemperaturen bis zu 36 Grad erwartet. Sind bei solcher Hitze eigentlich Kleiderordnungen außer Kraft gesetzt?

Arbeitskleidung: Nachgefragt im Asklepiosklinikum Weißenfels

Nachgefragt im Asklepiosklinikum Weißenfels gibt es von der ärztlichen Direktorin und Chefärztin der Anästhesie, Dr. Petra Wegermann, ein eindeutiges „Nein“. Das Personal trage Dienstkleidung. Das seien lange Hosen und kurzärmelige Oberbekleidung. Kurze Ärmel sind seit einiger Zeit aus hygienischen Grünen vorgeschrieben. Es ist auch undenkbar, dass in Shorts operiert wird.

„Unsere Operationssäle sind aber klimatisiert“, sagt Petra Weger-mann. Wie sieht es auf den Stationen aus? Dort macht die Hitze dem Personal und den Patienten ordentlich zu schaffen. Aber die Fachkräfte versuchen alles, um es den Kranken leichter zu machen. Gerade die bettlägerigen Menschen seien ja auf Hilfe und Fürsorge angewiesen, so Wegermann. So würden dünne Decken verwendet und es werde häufig gelüftet.

Bei der Stadtverwaltung Weißenfels gibt es keine feste Ordnung

„Bei der Stadtverwaltung Weißenfels gibt es keine feste Ordnung. Die Kleidung sollte aber angemessen sein“, sagt die Pressesprecherin Katharina Vokoun. Das heiße, keine zerrissenen Hosen, keine Badelatschen, nicht zu freizügige Kleidung, so die Sprecherin. Dieser Anspruch bestehe auch bei den jetzigen Temperaturen. „Natürlich gibt es innerhalb der Verwaltung auch unterschiedliche Freiräume, was die Kleiderwahl betrifft“, sagt sie weiter.

So trage Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) auch bei 36 Grad Celsius einen Anzug. Im Kulturamt würden einige Kollegen hingegen kurze Hosen tragen, sagt sie weiter. „Die Mitarbeiter der Stadtwirtschaft müssen natürlich ihre Schutzkleidung anziehen.“ Sie würden aktuell aber häufiger als sonst Pausen einlegen dürfen. Außerdem seien sie belehrt worden, dass sie viel trinken sollen. „Getränke und Sonnencreme werden ihnen bei den aktuellen Bedingungen von der Stadt zur Verfügung gestellt.“ Wenn möglich, sollten die Kollegen von der Stadtwirtschaft ihre Arbeitseinsätze am Tag so planen, dass sie im Schatten arbeiten können.

Bei der Feuerwehr in Weißenfels gibt es leichte Einsatzkleidung

Bei der Feuerwehr in Weißenfels gibt es leichte Einsatzkleidung, sogenannte Nomex-Kleidung, die aussieht wie die übliche Einsatzbekleidung, strapazierfähig, aber leichter ist. Das sagt Steve Homberg, der sich seit Jahren engagiert. Sie werden meistens bei Bränden in der Vegetation gewählt. Das hat einen Grund.

„Wenn das Risiko einer Überhitzung der Einsatzkräfte größer ist als das Risiko, mit dem Feuer in Kontakt zu kommen“, sagt Homberg. Prinzipiell werde die Kleidung so gewählt, wie es die Einsatzstellen zulassen. „Wenn die Mitglieder bei einem Verkehrsunfall mit scharfkantigen Sachen konfrontiert sind oder etwas zerschneiden müssen, tragen sie natürlich lange Kleidung“, sagt er. Das dann auch unabhängig vom Wetter. (mz)