Kinder dürfen einmal Kapitän spielen
LEISSLING/WEISSENFELS/MZ. - Mit dem zwei Jahre alten Mehrzweckarbeitsboot beteiligt sich das Technische Hilfswerk (THW) vom Ortsverband Weißenfels am kommenden Sonnabend an der Autoschau in Leißling. "Wer das Boot beherrscht, muss es lieben", sagte Zugführer Matthias Bräutigam, der es zugleich führen darf. Drei Wochen dauert der Lehrgang bei Bremen, um sich Bootsführer nennen zu dürfen, fügte er hinzu.
Besucher, vor allem Kinder, können in das Boot hineinklettern und dürfen auf dem Trockenen einmal Kapitän spielen. "Es ist allerdings auf dem Wasser nicht so einfach zu handhaben. Es fährt sich wie eine Schrankwand", ergänzte Bräutigam schmunzelnd. Angetrieben wird das 1,3 Tonnen schwere und rund 7,50 Meter lange Rettungsboot von zwei Motoren, die je 70 PS leisten. Die Zuladung beträgt rund 1,5 Tonnen. Auf der Saale ist es mehrfach eingesetzt worden, unter anderem um angeschwemmtes Treibholz vor Brückenpfeilern zu beräumen. "Es dauert keine fünf Minuten, dann ist das Boot ins Wasser gesetzt", so Bräutigam. Es hat eine hydraulische Bugklappe, die absenkbar ist. "Zum Wassersportfest in Weißenfels haben wir damit schon mal Rollstuhlfahrer auf der Saale ein wenig herumgeschippert. So etwas muss auch mal sein", sagte Ortsverbandschef Olaf-Hartwig Tewes. Zum Sachsen-Anhalt-Tag soll es das nächste Mal auf der Saale zum Einsatz kommen. Angeschafft wurde es natürlich nicht des Spaßes wegen, sondern um Menschen im Katastrophenfall zu retten. Tewes: "Auf Anforderung können wir mit dem Boot überörtlich eingesetzt werden." Derzeit zählt das THW in Weißenfels rund 80 Helfer.