Kerzenzeremonie Kerzenzeremonie: Aktion erinnert am 1. Oktober an Krebstote

Weißenfels - „Die Versorgung von Frauen, die an Brustkrebs erkranken, wird immer besser“, sagt Katrin Maasch-Degenhardt, sie leitet die Gruppe Frauenselbsthilfe nach Krebs in Weißenfels. Trotzdem sterben nach wie vor täglich bundesweit 48 Betroffene an der Krankheit, ergänzt sie. Mit einer Kerzenzeremonie, der sogenannten Lucia-Aktion, gedenkt die Frauenselbsthilfe nach Krebs traditionell in vielen Städten am 1. Oktober der Verstorbenen. Auch die Weißenfelser Gruppe beteiligt sich an der Aktion und wird um 17 Uhr in der Kirche St. Laurentius in der Merseburger Straße 48 Kerzen entzünden. Damit wird zugleich der Brustkrebsmonat Oktober „eingeleuchtet“, der in Deutschland seit 30 Jahren begangen wird.
Defizite in Behandlung
„Durch Fortschritte in der Therapie haben sich die Überlebenschancen für Frauen mit Brustkrebs deutlich verbessert“, erläutert Katrin Maasch-Degenhardt. „Doch in der Behandlung der Betroffenen gibt es noch immer Defizite, auf die wir mit unserer Aktion aufmerksam machen möchten.“ Gefordert wird zum Beispiel, den Übergang von der stationären zur ambulanten Behandlung besser zu gestalten und den Langzeitüberlebenden mehr Aufmerksamkeit zu schenken. „Brustkrebs ist eine chronische Erkrankung“, ergänzt sie. „Doch Art, Umfang und Zeitpunkt von notwendigen Nachsorgemaßnahmen sind nach wie vor noch viel zu wenig erforscht.“
Anlaufstelle geplant
Für eine Verbesserung der Versorgungsqualität bei Brustkrebs setzt sich die Selbsthilfegruppe in verschiedenen gesundheitspolitischen und medizinischen Gremien ein. „Hier vor Ort geht es uns aber darum, Betroffenen eine Anlaufstelle zu bieten, sie aufzufangen und zu begleiten durch ein Leben mit und nach Krebs“, sagt Katrin Maasch-Degenhardt. Aus eigener Erfahrung wisse sie, dass eine Brustkrebserkrankung sich auf alle Lebensbereiche gravierend auswirkt: „Da reichen die gewohnten Bewältigungsstrategien meist nicht aus, um mit der neuen Situation klarzukommen.“ Betroffene Frauen sind daher herzlich eingeladen, zu einem der nächsten Treffen zu kommen.
Die Gruppe Weißenfels trifft sich immer am letzten Dienstag im Monat um 16 Uhr im Asklepios-Krankenhaus in Weißenfels, Naumburger Straße. Nicht nur selbst Erkrankte, sondern auch deren Angehörige sind jederzeit willkommen. Die Treffen können unverbindlich besucht werden und sind selbstverständlich kostenfrei. (mz/kdk)
Weitere Informationen zu dem Thema unter 03443/8986407 oder unter [email protected]. Ansprechpartnerin ist Katrin Maasch-Degenhardt.