Keine Fördermittel Keine Fördermittel für Weißenfels: Rückschlag für das Schuh-Museum

Weißenfels - Enttäuschung in Weißenfels: Die Stadt erhält keine Fördermittel aus dem Programm „Stadtgefährten“ der Kulturstiftung des Bundes mit Sitz in Halle. Wie Robert Brückner, Leiter des städtischen Kulturamtes, jetzt bestätigte, wurde die Bewerbung der Stadt unter dem Motto „Ohne Schuhe läuft nichts“ abgelehnt. Eine Begründung für diese Entscheidung gab es zunächst nicht.
„Das ist schon ein harter Schlag“, meinte Brückner gegenüber der MZ. Immerhin sei das Förderprogramm, bei dem bis zu 150.000 Euro hätten fließen können, eine große Chance für das Museum gewesen. Seit Herbst vergangenen Jahres haben die Verantwortlichen bei der Stadt an der Bewerbung gearbeitet. Im Februar 2016 hatte die Kommune den Förderantrag eingereicht. Grundanliegen des Projekts: Das Museum mit seinen Dauer- und Sonderausstellungen außerhalb seiner Mauern mit verschiedensten Ideen wieder stärker in das Blickfeld der Weißenfelser und ihrer Gäste rücken.
„Ideen nach wie vor gut“
Geplant waren unter anderem eine Sonderausstellung zum Thema Schuhe und Stadtgeschichte mit dem Schwerpunkt Sportgeschichte und Integration, gestaltete Schaufenster oder eine Symbolspur entlang historischer Orte der ehemaligen Schuhindustrie.
„Ich finde die Ideen nach wie vor gut“, sagte Robert Brückner nach der enttäuschenden Nachricht aus Halle. Das Problem allerdings brachte Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) auf den Punkt: „Wir wollen und müssen unsere Museumslandschaft neu präsentieren, doch uns fehlt dafür einfach das Personal.“ Mit Fördergeld wäre dieses Problem eher zu lösen gewesen. „Wir müssen mit solchen Entscheidungen leben. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass wir an dieser Stelle nun erst einmal stagnieren werden“, sagte Risch.
13 Anträge bewilligt
Die Kulturstiftung des Bundes stellt über das Programm „Stadtgefährten“ für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren zwischen Juni 2016 und Juni 2018 Mittel bereit, um vor allem Projekte zu unterstützen, die die breite Öffentlichkeit in den Kommunen zur Mitarbeit anregen. Städte mit bis zu 250.000 Einwohnern konnten Anträge stellen. Eine Jury hatte im Mai in nichtöffentlicher Sitzung über die Vergabe der Fördermittel entschieden.
Wie Friederike Tappe-Hornbostel, Pressesprecherin der Bundeskulturstiftung, am Mittwoch auf MZ-Anfrage informierte, hatten knapp 60 Kommunen einen Antrag auf Förderung über das Programm „Stadtgefährten“ gestellt, davon seien 13 Anträge bewilligt worden. Mit welcher Begründung die Jury die Weißenfelser Bewerbung abgelehnt hat, darüber wollte die Sprecherin keine Auskunft geben.
Kulturamtschef Brückner bedauerte, dass die Ablehnung bislang nicht begründet wurde. Er hoffe, dass die Möglichkeit eingeräumt wird, den Antrag zusammen mit der Stiftung auszuwerten. „Wir haben viel Kraft in diese Bewerbung gesteckt. Nun wollen wir zumindest aus dieser Erfahrung lernen“, sagte Brückner. Klar sei bereits jetzt, dass sich die Stadt mit demselben Projekt nicht noch einmal wird bewerben können. Es bleibe die Hoffnung, dass die Stadt möglicherweise über ein neues Projekt eine neue Chance auf Fördermittel bekommt. (mz)