Karneval in Borau Karneval in Borau: Spaß mit den "Zappelfüßen"

Borau - Amalias närrischer Lebenslauf ist noch kurz. „Zappelfüße“ steht auf dem kleinen blauen T-Shirt. Immerhin ein Beleg dafür, dass die Fünfjährige schon mittendrin ist im Geschehen beim Borauer Carnevalsclub (BCC).
„Ich mach’ den Fischetanz“, erzählt Amalia Zeigermann keck, während nach und nach die anderen „Zappelfüße“ zusammen mit ihren Eltern im Probenraum in Borau eintreffen. Die Tanzgruppe der Drei- bis Fünfjährigen ist die jüngste Zutat für das diesjährige Programm der Borauer Karnevalisten.
Die Hauptveranstaltungen des Borauer Carnevalsclubs finden am 14. und 21. Februar, jeweils ab 20.11 Uhr, in der Gaststätte „Friedenseiche“ in Zorbau statt. Darüber hinaus treten die Borauer Karnevalisten am Sonnabend, 14. Februar, 15 Uhr, im Altenheim „St. Franziskus“ in Weißenfels auf. Am Sonntag, 22. Februar, gibt es ab 15.11 Uhr eine weitere Faschingsveranstaltung in der „Friedenseiche“. Am Sonntag, 15. Februar, nimmt der BCC am Karnevalsumzug in Weißenfels teil.
Karten gibt es bei Familie Lampe unter Telefon 03443/30 10 31
„Unsere Tochter hat schon im letzten Jahr beim Karneval mitgemacht“, erzählt Dana Zeigermann. Sie ist seit vergangenem Jahr Präsidentin des BCC und trainiert einmal in der Woche die „Zappelfüße“. Und die 33-Jährige kann bereits auf eine stolze närrische Karriere verweisen. Da genügt ein neugieriger Blick auf ihr blaues T-Shirt: Prinzessin war sie schon, oder sie hat als Ulknudel Hella von Sinnen oder Sängerin Maite Kelly für Stimmung unterm närrischen Volk gesorgt. Mit elf Jahren hat ihre Karriere beim BCC begonnen. „’Da sprach der alte Häuptling der Indianer’ - das war unser erstes Lied“, kann sich Dana Zeigermann, die heute als Floristin arbeitet, noch genau erinnern.
Dass die heutige Präsidentin schon mit jungen Jahren beim BCC landete, war dabei keineswegs überraschend. Immerhin ist ihre Mutter Marina Hoppe seit rund 30 Jahren dabei. Eine lange Laufbahn, deren Höhepunkte ebenso auf der Rückseite ihres blauen T-Shirts nachzulesen sind. „Tanztrainerin“ steht da, „Holzhacker“ oder „Trauerschnalle“ - was immer sich hinter Letzterem verborgen haben mochte. „Als ich in den 80er Jahren als Übungsleiterin für Popgymnastik gearbeitet habe, fragte mich der Borauer Club eines Tages, ob ich Lust hätte das Männerballett zu trainieren“, erinnert sich Marina Hoppe. Sie hatte Lust und begründete damit ihre Laufbahn bei den Borauer Karnevalisten.
Die Leidenschaft für den Fasching mochte Tochter Dana damals allerdings nicht ganz ohne anfänglichen Widerstand teilen. „Als sie mal das Kinderprinzenpaar darstellen sollte, hat sie sich dagegen gesträubt“, erinnert sich die Mutter, die als Erzieherin bei der Weißenfelser Integra arbeitet.
Drei Generationen mit Spaß dabei
Längst braucht es keine Überredungskunst mehr. Mit Amalia, Dana und Marina sind heute drei Generationen mit viel Spaß beim Karneval dabei. Und sie steuern gemeinsam dem ultimativen Höhepunkt der Saison entgegen. Mit den kleinen „Zappelfüßen“ und den etwas älteren Cheerleadern. Mit bewährten Zutaten wie Elferrat und Männerballett. Im 41. Jahr des Borauer Karnevals steht der Film im Mittelpunkt des Programms. Unter dem Motto „Klappe, die 41.“ wird Filmgeschichte aufs Korn genommen. Da tanzen die „Zappelfüße“ zu Musik aus dem Trickfilmklassiker „Arielle, die Meerjungfrau“. Die Sieben- bis Neunjährigen zeigen einen Western-Tanz, es wird einen Filmquiz geben, und der Elferrat wird in die Rollen bekannter Persönlichkeiten schlüpfen. „Wer genau es sein wird, das bleibt ein Geheimnis“, sagt die Präsidentin des BCC. Nur so viel: Auf jeden Fall können sich die Gäste auch auf Prominente von Heute freuen.
Was den Reiz des alljährlichen närrischen Treibens ausmacht? „Die Gemeinschaft ist schön“, meint Dana Zeigermann. Und das trotz vieler Arbeit und manch bürokratischer Hürden. Immerhin bereiten sich die Borauer seit einem halben Jahr auf das neue Programm vor. Und Marina Hoppe meint: „Irgendwie ist der Karneval auch ein Stückchen Heimat“. Eine Heimat, für die sich der Borauer Club das ganze Jahr über engagiert - beim Osterfeuer, beim Teichfest im Sommer, zu Halloween oder eben während der Hoch-Zeit der Narren. (mz)
