Jubiläum in Weißenfels Jubiläum in Weißenfels: Wer ist das Mädchen auf dem Foto im Heimatnaturgarten?

weissenfels/MZ - Wer ist das kleine Mädchen auf dem Foto? Horst Zabel ist bei seinen Recherchen auf die Abbildung im Weißenfelser Heimatboten vom September 1959 gestoßen. Die Fotografie zeigt ein Kind und einen kleinen Fuchs an der Leine, Schauplatz ist der Heimatnaturgarten der Stadt, der im nächsten Jahr 60 Jahre alt wird. Aus diesem Anlass laufen im Naturgarten im Werner-Klebb-Weg die Vorbereitungen für eine Jubiläumsausstellung. Die Geschäftsführung der gemeinnützigen GmbH und der Förderverein bitten interessierte Bürger um ihre Mitarbeit. Wer noch alte Fotos oder andere Dokumente, insbesondere aus den 1960er bis -80er Jahren, leihweise zur Verfügung stellen kann, sollte sich bei Geschäftsführerin Ute Radestock melden.
Vereinsmitglied Horst Zabel nennt eine ganze Reihe der frühen Ausgaben des Heimatboten sein Eigen. Von 1955 bis 1961 hat er die Hefte sogar komplett, wie der heimatgeschichtsinteressierte Mann erklärt. Aus den leicht vergilbten Dokumenten stammen auch Beiträge des Gründers des Heimatnaturgartens Werner Klebb, einem Biologielehrer, und ebenso das Foto mit dem Mädchen und dem Fuchs. „Diese Kleine müsste heute ungefähr in meinem Alter sein“, schätzt Zabel mit einem Augenzwinkern. Der 62-jährige Polizeibeamte in Pension hofft das gesuchte „Model“ mit Hilfe der MZ zu finden.
„Das hat vor drei Jahren schon einmal geklappt“, sagt der aus dem Harz stammende Mann im Ehrenamt. Zabel erinnert an eine Postkarte mit einem Kind am Weißenfelser Marktbrunnen. Aus Anlass der 800-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1985 trug das kleine Mädchen einen Blumenstrauß. Zabel wurde mit Hilfe seiner Heimatzeitung 2010 - im Jahr des 825-jährigen Stadtfestes, verbunden mit dem Sachsen-Anhalt-Tag - fündig in Schkortleben und siehe da - aus dem Kind mit dem Kopftuch war eine hübsche junge Frau geworden, inzwischen selbst Mutter einer Tochter. Ihrer Kleinen hatte sie das Kopftuch vererbt. Wenn das mit dem Fuchs abgebildete Mädchen noch hier leben sollte und diese Zeilen liest, wäre eine Begegnung vor dem Jubiläum schön, hofft Vereinsmitglied Zabel auf eine neue Geschichte.
Er selbst habe sich schon als kleiner Junge für Tiere interessiert. Sein Vater züchtete Sittiche und andere Exoten sowie Tauben, plaudert Zabel, der in der Nikolaistraße großgeworden ist. Vor drei Jahren sei der heutige Vater von zwei erwachsenen Töchtern und Großvater von drei Enkelkindern zusammen mit seiner Frau Monika, Lehrerin an der Ökoweg-Sekundarschule in Weißenfels, dem Förderverein des Naturgartens beigetreten. „So eine Einrichtung steht und fällt mit den Besuchern, sie bringen erst Leben rein“, sagt Horst Zabel. Er selbst sei immer wieder fasziniert von der Anlage mit ihren heimischen Pflanzen und Tieren. Viele Gehölze und Gehege seien gut beschildert und gepflegt. „Als ich in die Schule kam, habe ich zum ersten Mal den Heimatnaturgarten besucht, nebenan befand sich damals das Museum mit einer Präparationsanstalt in der Langendorfer Straße, wo danach die Musikschule und später der Seumeclub eingezogen waren“, erinnert sich Zabel. Heute stehe das Gebäude leer.
Auf den zweiten Kindertrödelmarkt freue er sich. Der erste fand im April statt, 14 Stände gab es zur Premiere. Zabel hofft, dass sich das Markttreiben ebenso wie traditionelle Feste im Naturgarten etabliert und vor allem viel Publikum anlockt.
