Jubiläum in Lobitzsch Jubiläum in Lobitzsch: 20 Jahre Karneval

Lobitzsch/MZ - „Der Spaß hat uns immer verbunden“, sagt Arite Riedel (49). Und der hatte zunächst mit dem Karneval wenig zu tun. Denn bevor die Narren zum ersten Mal in die sogenannte Lobitzscher Mehrzweckhalle zum Jeckentreffen einluden, gab es schon anderthalb Jahre vorher die Neuauflage des Pfingstbiers.
Mit Moped und dem Pony
Yvonne Rödde (49) verweist auf alte Fotos, auf denen Großmütter und Großväter beim Karneval zu sehen sind. Dann wollte es der Verein, der sich Kultur und Tradition auf die Fahne geschrieben hat, selbst mit einem Fasching versuchen und so sind schnell die ersten Kostüme genäht worden. In der Mehrzweckhalle, in der zwei Monate vorher die Geflügelzüchter ihre Ausstellung hatten, war das damals mit erheblichem Aufwand verbunden. Da mussten Fenster geputzt und heißes Wasser in der Milchkanne herangeschafft werden. Aber die Örtlichkeit hatte auch ihre Vorteile, weil die Mitwirkenden mit Moped und Pony „einreiten“ konnten. Heute sei manches im Saal bei Jaegers einfacher, aber zugefasst werden müsse bei der Vorbereitung des Saals auf den Höhepunkt immer noch tatkräftig. Arite Riedel, Gerhard Pinkny (58), Frank Rödde (51) und Ricarda Weidling (53) gehörten zum ersten Elferrat und letztere ist nun bereits das 20. Mal dabei. Die beiden Männer mischen inzwischen kräftig im Männerballett mit. Pinkny begründet: „Da muss man sich auch mal zum Affen machen können.“ Rödde sagt: „Reden war schließlich noch nie so richtig mein Ding.“ „Und Ballett hält immerhin schön gelenkig“, flachst Vereinsvorsitzende Ricarda Weidling. Die Frauen, die vor 20 Jahren in der Funkengarde dabei waren, mischen nun bei den Dragonern und damit dem reiferen Semester mit.
"Best of" mit der Olsenbande und Winnetatsch
Yvonne Rödde sagt, dass meist im September oder Oktober die Programm-Ideen geboren werden und Gerhard Pinkny fügt hinzu, dass da oft die Choreografie noch fehle, die erst später hinzukomme. Man trainiere wöchentlich, vor dem Karneval auch öfter. Viele zeigten dabei schauspielerisches Talent und jedes Jahr gebe es großes Herzklopfen, dass alles funktioniere, und Frau Weidling verweist auf die Knallfrösche unter Lars Schiefner, die nach 20 Jahren zum „Best of“ die Olsenbande, Winnetatsch und die Krankenschwestern neu aufgelegt haben.
Was die besten Karnevalsnummern waren? Da will sich niemand so genau festlegen, weil jeder mühevoll einstudierte Beitrag etwas für sich hatte. Für Röddes freilich war es der 18. Geburtstag ihres Sohnes Christian (33), wurde damals in den Fasching reingefeiert und am Abend kam der Junge als Tina Turner bestens an.
Keine Sorgen um den Nachwuchs
Um den Nachwuchs muss sich der Verein übrigens keine Sorgen machen. So war Marcus Pinkny 1994 mit Maria Weidling das erste Kinderprinzenpaar, nun mischt er bei den Knallfröschen mit und Maria tanzt bei den „Lobelias“, der Prinzengarde. Es sei Normalität, dass man inzwischen generationenübergreifend dabei wäre, wie Ricarda Weidling sagt. Und immerhin würden ja über 70 Aktive bei jeder der Karnevalsveranstaltungen mitmischen. Sie verweist auch auf Kindertanzgruppe und „Kesse Miezen“. Dafür habe man ein großes Einzugsgebiet weit über die Grenzen des kleinen Ortes hinaus.
Für den Fasching am 15. Februar ab 19.19 Uhr im Saal in Lobitzsch gibt es Karten unter 03443/23 98 48.
