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Jubiläum in Leißling Jubiläum in Leißling: Die Spatzen aus dem Saaletal

Von andreas richter 09.06.2015, 18:59
Halten diese Tuba als ältestes Instrument in Ehren: Manuela Gabler, der musikalische Leiter Marco Helm und Eberhard Schlösser (von links) von den Leißlinger Saale-Spatzen.
Halten diese Tuba als ältestes Instrument in Ehren: Manuela Gabler, der musikalische Leiter Marco Helm und Eberhard Schlösser (von links) von den Leißlinger Saale-Spatzen. Peter Lisker Lizenz

leissling - „Das ist unser ältestes Instrument, mindestens 30 Jahre alt“, meint Marco Helm und zeigt auf eine Tuba aus Messing. Ganz so alt wie das Blechblasinstrument sind die Leißlinger Saale-Spatzen noch nicht. Doch immerhin: Am Sonnabend feiert die Freizeit-Blasmusikband um den musikalischen Leiter Marco Helm im Leißlinger Waldbad ihr 25-jähriges Bestehen.

Von Anfang an dabei sind Marco Helm und Manuela Gabler, Jahrgang 1977. „Als alles anfing, da waren wir im zarten Alter von zwölf Jahren. Einmal in der Woche gingen wir ins Weißenfelser Pionierhaus und lernten auf einem Instrument zu spielen“, erzählt Manuela Gabler, die ebenso wie Marco Helm in Leißling groß geworden ist. Solange es die DDR noch gab, wurde das Pionierblasorchester als Klangkörper der im sozialistischen Sinne erzogenen Jugend gefördert. „Mit der Wende fiel diese Förderung von einem Tag auf den anderen weg“, erinnert sich die Leißlingerin. Doch die jungen Leute hatten Spaß gefunden am Musizieren, wollten nicht aufhören. Eltern wurden aktiv und schließlich fand sich eine musizierfreudige Truppe zusammen, die zu Pfingsten 1990 ihren ersten gemeinsamen Auftritt hatte. „Das war beim Pfingstbier in Prittitz“, blickt Marco Helm zurück. Er hat damals Trompete gespielt, sie das Flügelhorn geblasen.

In Leißling mit seinen rund 1 600 Einwohnern gibt es ein reges Vereinsleben. Wichtige Bestandteile des kulturellen Lebens im Ort sind der Männerchor, der Feuerwehrverein sowie der Verein Leißlinger Eierbetteln, der seinen alljährlichen Höhepunkt, das Eierbetteln eine Woche nach Pfingsten, gerade hinter sich hat.

Die Saale-Spatzen feiern am kommenden Sonnabend, 13. Juni, im Waldbad zu Leißling ihr 25-jähriges Bestehen. Der bunte Nachmittag mit Kaffee und Kuchen beginnt um 14 Uhr. Eingeladen sind unter anderem die Burgmusikanten aus dem benachbarten Schönburg, der Groß-Schierstedter Spielmannszug, die Roßbacher Musikanten und der Leißlinger Männerchor. Zum Angebot gehört zudem eine große Tombola. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

Wie sie eigentlich zu ihrem Namen gekommen sind? „Den Namen haben wir uns nicht selbst gegeben, den hat uns der Ort verpasst“, sagt Manuela Gabler. Immerhin musizierten dort schon die älteren Saale-Finken. Da lag es irgendwie auf der Hand, dass die jungen Musikanten zu Saale-Spatzen wurden. „Wir konnten den Namen nicht verhindern“, sagt Marco Helm schmunzelnd.

Mittlerweile gehören 13 Leute bei der Band aus dem Saaletal zum Stamm. Hinzu kommen einige freie Musikanten, die nicht immer mit auftreten. So wie Eberhard Schlösser. Als er eines Tages mit dem Orchester Collegium Brass aus Hermsdorf bei einem Heimatfest auftrat, begegnete er den Saale-Spatzen. Es gab die ersten Kontakte und seit 2012 mischt Schlösser mit seinem Saxophon bei der Leißlinger Blasmusikband mit.

Gehörte in den ersten Jahren nahezu ausschließlich Blasmusik zu ihrem Repertoire, so widmen sich die Hobbymusiker seit 1999 auch der mit Bläsern untermalten Tanzmusik. „Wir Spatzen haben jedes Jahr so an die 80 Auftritte“, berichtet Manuela Gabler. Manchmal seien es sogar zwei Termine an einem Tag. Volks-, Heimat- und Feuerwehrfeste, aber auch Geburtstagsfeiern, Hochzeiten und Firmenjubiläen sind die Orte, an denen die Saale-Spatzen mit ihrer Gute-Laune-Musik gefragt sind. Hauptsächlich sind sie im südlichen Sachsen-Anhalt unterwegs. „Unser weitester Ausflug führte uns nach Südtirol“, berichtet Manuela Gabler. Es war in den Jahren 2006 und 2007, als die Leißlinger über Bekannte eine Einladung zu einem in dieser Gegend beliebten Schupfenfest erhielten. „Das war ein großes Erlebnis, aber auch mit viel Aufwand verbunden“, erinnert sich Gabler.

Einiges erleben werden die Saale-Spatzen auch in den nächsten Monaten. Vor allem zwischen Mai und Oktober geht es bei den verschiedensten Gelegenheiten rund. Lieder wie „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „Es war einmal ein treuer Husar“ bringen noch immer gute Laune unters Festvolk. Und wenn dann der Hit „Schatzi schenk mir ein Foto“ erklingt, dann ist dank der Saale-Spatzen das Party-Glück perfekt. (mz)