Itema GmbH aus Blösien Itema GmbH aus Blösien: Unsichtbares sehen mit Wärmebildkameras

Blösien/MZ - Frank Zahorszki ist sich sicher: Hätten die Trojaner einst hochauflösende Thermografie-Kameras besessen, wäre ihnen schnell klar geworden, was sich in dem großen hölzernen Pferd befand. Das Heer an griechischen Soldaten wäre keine Überraschung gewesen.
Der studierte Verfahrenstechniker und Unternehmer aus Blösien bei Merseburg widmet sich seit fast zwei Jahrzehnten der Anlagensicherheit durch thermografische Messtechnik. „Für die Betriebe bin ich das, was früher die Prüfabteilung war. Die Thermografie gibt im Bild die Oberflächentemperaturen auf der Basis von gemessenen Wärmestrahldichten, die durch die Kamera in Infrarot- und Wärmebilder umgesetzt werden, wider. Der Geschäftsführer der von ihm vor 15 Jahren gegründeten Itema GmbH lenkt den Blick auf die Hochleistungskameras, mit denen er deutschlandweit und vor allem am Chemiestandort Leuna Anlagen ins Visier nimmt. Bei weit über 100 Kunden übernimmt er wiederkehrende versicherungsanerkannte Elektrothermografien durch. Chemieunternehmen wie die Mitteldeutsche Total Raffinerie und die InfraLeuna GmbH, aber auch Automobilkonzerne und Kraftwerke sind darunter. Zahorszki sieht unter anderem Schaltschränken ins Herz und nimmt Kamine, Rohre, Kessel, Transportbänder, Windräder, Schrauben und Kondensatoren aufs Korn.
Die Auswertungen der für den Laien ungewöhnlich grell farbigen Bilder sind für den 48-Jährigen unumstößlich. „Ich finde Fehler, bevor es zum Ausfall einer Anlage kommt. Finde ich nichts, ist der Beweis erbracht, dass die Anlagen ok sind. Der Qualitätsbeweis liegt im Zertifikat vor und die Verantwortlichen können gut schlafen“, meint der Gutachter mit einem Lachen.
Bei DomoCaproleuna weiß man die Überprüfungen der technischen Anlagen durch Zahorszki zu schätzen. „Er hat uns schon einige Male geholfen, die Betriebs- und Anlagensicherheit auf den neuesten Stand zu bringen“, ist von Anett Scholz zu hören. Der Fachmann ist einer der wenigen in der Bundesrepublik Deutschland, der sich darauf spezialisiert hat, Gas-leckagen mittels Thermografie zu entdecken. Hier ist er nicht nur als Prüfer unterwegs, sondern vertreibt und verleiht auch diese Spezialkameras. „Auf diesem Gebiet agiert man derzeit noch handverlesen“, schätzt Zahorszki ein. Der „Kameramann“ sieht mit der Spezialkamera entwichenes Butan ebenso wie Benzol und Methanol. Er kann chemische Reaktionen und Strömungen im Bild festhalten, lange bevor sie das menschliche Auge erkennt - ein enormer Gewinn für den Umweltschutz und die Anlagensicherheit beispielsweise von Biogasanlagen, der Chemie- und Raffinerie-Industrie und Erdgasverteilernetze. Und baut so Überraschungen zum Schutz der Menschen und der Technik vor.