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Hotzenplotz stiehlt des Königs Gold

Von KARIN GROSSMANN 08.01.2010, 18:28

HOHENMÖLSEN/MZ. - "Wir spielen in diesem Jahr den Räuber Hotzenplotz", sagt er. In Ritteburg zu Hause sind sie jetzt erst einmal für drei Wochen unterwegs. Im Soziokulturellen Zentrum Lindenhof in Hohenmölsen haben sie ihren dritten Auftritt, freuen sich über die 35 Gäste und die moderate Miete, die die Stadt für die Nutzung des Raumes verlangt.

Vor Weihnachten seien die erfahrenen Puppenspieler nicht unterwegs gewesen. "Wenn die Weihnachtsmärkte offen sind, kommen zu wenige Zuschauer ins Puppentheater"," sagt Margit Lauenburger, die die Karten verkauft. In der Vorweihnachtszeit haben sie die neue Tournee vorbereitet, nach Spielstätten gesucht, Verträge abgeschlossen und für die entsprechende Werbung gesorgt. Im Januar rechnen sie mit mehr Interesse, das Kaspertheater zu besuchen. "Wir haben Zeit, bis der Karneval beginnt", sagt der Puppenspieler. Die Künstler wissen, dass Eltern und Großeltern überlegen, wofür sie Geld ausgeben. Deshalb bringen ihnen öffentliche Auftritte in der Ferienzeit weniger Zuschauer. Und auch im Frühjahr, wenn Eltern und Großeltern im Garten zu tun haben, sei das so.

Mit vier Original Hohensteiner Handpuppen sind Lauenburgers in diesem Jahr unterwegs: dem Kasper, dem Räuber Hotzenplotz, dem Seppel und dem König. Als Statisten seien auch noch der Hase, der Igel und die Maus zu sehen. Die transportable Bühne sei schnell aufgebaut. Ehe die Nachmittagsvorstellung in Hohenmölsen beginnt, hat Lauenburger am Vormittag bereits in Zeitz Plakate geklebt. Eigenwerbung für die Vorstellung am Montag gehört zum "Geschäft". Dafür werden auch Gutscheine in die Kindergärten und Geschäfte gebracht, mit denen die Eltern die Preise für die Eintrittskarten mindern können.

Und ehe Philipp Lauenberger hinter der Bühne die erste Puppe in die Hand nimmt und beginnt, sagt er: "Kaspertheater ist ein Mitmachtheater." Das Spiel ist zwar geplant, aber zu 90 Prozent gibt es in jeder Vorstellungen Veränderungen. Das hänge immer davon ab, wie vor allem die Kinder, manche mit Unterstützung der Erwachsenen, im Publikum reagieren. Da wird improvisiert, reagiert, auf das, was die Kinder sagen. Ohne pädagogische Ausbildung geht es dabei nicht, das wissen Lauenburgers. Dass der Räuber Hotzenplotz, weil er das Gold des Königs gestohlen hat, bestraft werden muss, erkennen die Kinder, und sie helfen Seppel und Kasper, ihn zu finden.

Vorstellung am Montag, 11. Januar, 16 Uhr, Hotel "Drei Schwäne" in Zeitz