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Hollfelder-Gühring GmbH wächst Hollfelder-Gühring GmbH wächst: Dritter Streich in Zorbau

Von HEIKE RIEDEL 03.06.2014, 19:46
Noch bis Oktober wird neben den Produktionshallen der Hollfelder-Gühring GmbH in Zorbau gebaut, so Platz für neue Maschinen geschaffen.
Noch bis Oktober wird neben den Produktionshallen der Hollfelder-Gühring GmbH in Zorbau gebaut, so Platz für neue Maschinen geschaffen. PETER LISKER Lizenz

ZORBAU/MZ - Die Hollfelder-Gühring GmbH wächst. Davon zeugt der Bau der dritten Produktionshalle des zum Gühring-Konzern gehörigen Werkes in Zorbau. „Wir sind an unseren Kapazitätsgrenzen angekommen und haben keinen Platz mehr, neue Maschinen zu stellen“, nennt Dieter Börnchen den Grund dafür, dass das Unternehmen jetzt noch einmal fünf Millionen Euro investiert. „Drei Millionen für den Bau der neuen Halle und zwei Millionen in computergesteuerte Zerspanungsmaschinen - das bis einschließlich 2016 und noch einmal staatlich gefördert“, so Börnchen.

Bereits zum dritten Mal kann der 65-jährige Weißenfelser, der den Produktionsstandort im Osten Deutschlands aufgebaut hat, das feststellen. Als die Schleiferei in Obernessa zu eng wurde, zog er 2000 mit den acht Mitarbeitern ins Gewerbegebiet Zorbau um und stellte zu den Schleifern noch Metallzerspanungsfachleute ein, um neue Aufgaben bei der Herstellung von Präzisionswerkzeugen zu übernehmen. 2006 wurde der Standort um eine zweite Halle mit 1 600 Quadratmeter Fläche erweitert. Und im Oktober dieses Jahres erwartet der Werkleiter die Fertigstellung der dritten Halle in gleicher Größenordnung.

Gelände wird umstrukturiert

„Wir werden auf dem Gelände umstrukturieren, hier entsteht der Versand neu; Laserei, Löterei, Strahlerei kommen hierhin, die neuen Maschinen in die neue Halle“ - begeistert erklärt Börnchen, was er noch bewegen möchte, bevor er in den Ruhestand geht. Das Werk ist in den letzten 23 Jahren „sein Kind“ geworden. Viele der 65 Mitarbeiter hat er, der einst im Vorrichtungsbau Lehrausbilder war, auch später noch als jungen Nachwuchs herangezogen. Die Einstellung von fünf Lehrlingen ist in den letzten Jahren zur Norm geworden. „Noch keiner hat freiwillig bei uns aufgehört, fast alle bleiben auch nach der Ausbildung“, sagt Börnchen stolz. Es werde nach Tarif bezahlt, die äußeren Arbeitsbedingungen stimmten, die Atmosphäre auch, meint er. Die Arbeit sei anspruchsvoll und abwechslungsreich, so dass seine Mannschaft gern komme.

Die Hollfelder-Gühring GmbH ist ein 167 Arbeitskräfte starkes Unternehmen mit Niederlassungen in Nürnberg und Zorbau, das zum Gühring-Konzern gehört. Sie stellt Präzisionszerspanungswerkzeuge her, die vor allem im Maschinenbau und der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Mit der Konzentration von Entwicklung und Konstruktion der innovativen Werkzeugsysteme nach Kundenwunsch in Nürnberg hat der Standort Zorbau immer mehr Produktionsaufgaben übernommen.

Aus der Schleiferei ist mit der Übernahme aller mechanischen Bearbeitungsgänge ein Betrieb gewachsen, in dem heute komplette Werkzeugsysteme hergestellt werden, die sogar in Zorbau beschichtet werden. In Losgrößen von 1 bis 15 werden derzeit 75 Sonderwerkzeuge gefertigt.

Gute Möglichkeiten für Auszubildende

Jetzt rechnet der Betrieb mit den bereits in der Ausbildung stehenden jungen Menschen und jenen, die in diesem Jahr anfangen, um die zusätzlich entstehenden Arbeitsplätze - in diesem Jahr etwa fünf - zu besetzen. Aber auch unter den Leiharbeitern wurden er in der Vergangenheit immer wieder gute Arbeitskräfte gefunden. Für Ältere, die noch an den Maschinen arbeiten können und wollen, bieten sich durch das Wachstum des Betriebes ebenso Arbeitsplatzchancen.

„Bis jetzt fehlt es uns noch nicht an Fachkräften“, so der Werkleiter. Doch sehe er, dass das Fachkräfteproblem in der Region für seinen Nachfolger Richard Böhler, der an seiner Seite eingearbeitet wird, mal Thema werden könnte. „Es kommt niemand mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Gewerbegebiet“, spricht er eines der Hindernisse an. Der Betrieb suche in Schulen bereits seinen Nachwuchs, doch nicht jeder könne sich von den Eltern fahren lassen.