«Grenzgänger» verbindet Ehrenamt
LANGENDORF/MZ. - 1994 haben Martina Leikopf und Friedrich Ott einen Neuanfang in Weißenfels gewagt. Beruflich hatte es ihn in den Osten verschlagen und längst hat das Ehepaar mit den beiden Töchtern Jessica (17) und Patricia (16) hier eine neue Heimat gefunden. Erst in Weißenfels, nun in Langendorf.
"Inzwischen sind wir Grenzgänger", sagt Martina Leikopf lachend. Das Wohn- und Geschäftshaus mit dem Zoogeschäft "Futterkiste" und dem Pokalstudio der Familie befindet sich auf Langendorfer Territorium. Dahinter beginnt mit dem angepachteten Gartengrundstück die Gemarkung der Stadt Weißenfels. Dort schläft Schäferhündin "Marnie". "Ab Januar gehört Langendorf durch die Gebietsreform sowieso zu Weißenfels", fügt Martina Leikopf hinzu. Und findet das gut.
"Ich lebe gern hier", sagt die 44-jährige Unternehmerin. Ihr Friedrich, den sie liebevoll "Frieder" nennt, stimmt ihr zu. "Die Leute sind freundlich und offen, umgänglich und hilfsbereit, so etwas haben wir im Westen nur selten erlebt", erklärt Friedrich Ott nachdenklich. Und die Landschaft an Saale und Unstrut mit ihren Weinbergen sei wunderschön. Beide verbindet mehrere Hobbys: Alles rund um Hundesport und Tierhaltung und die Musik. Erstgenanntes hat das Paar mit seinem Fachgeschäft zum Beruf gemacht.
"Am kommenden Samstag feiern wir das 15-jährige Bestehen unserer Firma", sagt Martina Leikopf. Sie lädt Züchter und andere private Kunden sowie Vereine zum Aktionstag von 9 bis 16 Uhr ein. Zudem erwarten die Mittelständler Freunde und Bekannte, die sie durch ihre Ehrenämter in Chören kennengelernt haben. Mitglieder des Weißenfelser Vokalensembles und des Uichteritzer Volkschores gehören ebenso dazu wie das Musical-Team "Kinder von Eden", das der Verein "music art weissenfels" ins Leben gerufen hat.
Hier engagieren sich Leikopf und Ott als Chorleiterin und -sänger. Das Paar sieht die Musik als Ausgleich zur Arbeit im Zoogeschäft. "Das Schöne daran ist, dass wir durch die Liebe zur Musik unsere Freizeit gemeinsam verbringen können und nicht einer zu Hause sitzt und auf den anderen wartet", meint Friedrich Ott. Mit seinem Gesang verstärkt der 70-Jährige auch die Reihen der Bässe im dritten Chor, den seine Frau mit großer Hingabe leitet - den Chor des Musical-Teams.
Wenn der Verein Sonntagnachmittag im Kulturhaus sein neues Musical-Projekt "Tabaluga und Lilli" interessierten Besuchern vorstellen wird, dann werden auch Martina Leikopf und Friedrich Ott dabei sein. "Denn wir suchen noch Chorsänger, die Lust haben mitzumachen", plaudert Martina Leikopf. Über sich selbst sagt sie: "Ich bin schon Tabaluga-infiziert." Froh ist sie darüber, in der "Futterkiste" eine Mannschaft hinter sich zu wissen, die zur Stange hält. "Sonst könnten wir nicht so viel Zeit mit dem Proben der Chöre verbringen", berichtet die Chefin.
Ist das Paar mal nicht musikalisch gefordert, dann nimmt es sich Zeit für Spaziergänge, Konzertbesuche und Musical-Kurzreisen. Ein Muss ist der tägliche Gang mit der fünfjährigen Deutschen Schäferhündin "Marnie". "Dabei pendeln wir aus und entspannen", meint die Chorleiterin, die jeden Dienstag Senioren im Englischkurs an der Volkshochschule unterrichtet.