Getränkeproduktion Getränkeproduktion: Mineralwasserherstellung knapp am Rekord vorbei

LeiSSLING/MZ - Die Kraft der Sonne stärkt das Werk der Mitteldeutschen Erfrischungsgetränke GmbH & Co.KG (MEG) in Leißling. Doch hat sie es in diesem Jahr trotz etlicher Hitzetage noch nicht ganz geschafft, den Absatzrekord von 2010 zu brechen.
„Um 20 Prozent ist das Bestellvolumen an Mineralwasser derzeit gestiegen“, blickt Projektmanager Fabian Neumann jetzt aber schon mal auf eine sehr gute Saison zurück. Der Absatz der Süßgetränke bleibe dagegen über das Jahr auf etwa gleichem Niveau, steige nur leicht an. Beim Wasser sei zu beobachten, dass immer mehr stilles Mineralwasser gefragt ist. Noch ist allerdings das Leißlinger Classic - also das mit Kohlensäure-Sprudel - klar der Spitzenreiter.
Etwa 40 verschiedene Produkte - unterschiedlich bezüglich des Inhalts aber auch der Flaschengrößen von 0,33 über 0,5 bis zu 1,5 Liter - werden im Leißlinger Werk der MEG-Gruppe erzeugt, durchschnittlich etwa 850 Millionen Flaschen im Jahr. Allein drei unterschiedliche Wasserinhalte - Classic, Medium und Still - sind dabei. Ein Drittel der Produktion sind diese Wässer. Doch auch die Apfelschorle aus Leißling fließt durch sehr viele Kehlen. Mit dem ohne Konservierungsstoffe hergestellten Getränk, das 20 Prozent der Produktion ausmacht, liegen die Leißlinger im Trend. Die Nachfrage bestätigt, dass die Investition von 2008 in zwei Anlagen für konservierungsfreie Produktion die richtige war. Fassbrause, Zitronenschorle, Orange - die Geschmäcker sind verschieden, die Free-Way-Saisongetränke also auch. Saskia Boneau, MixxMax, Mixxed up Energie... da fällt es selbst den Mitarbeitern schwer, ihr Lieblingsgetränk zu finden.
„Classic ist meins“, sagt Steffi Dietrich, die sich nicht aus den bereitstehenden Kästen mit Getränken zum Durstlöschen versorgen muss, sondern immer in das Band der Anlage greift, die sie bedient, und Flaschen herunterholt. „Mindestens alle 20 Minuten eine“, erklärt sie. Da muss sie nämlich kontrollieren, ob Füllung und Verschluss „passen“ und richtig etikettiert wurde. Da gibt’s meist noch einen Schluck für die durstige Kehle - „das ist auch gleich eine der Qualitätskontrollen“, sagt Produktionsleiter Ives Lehmann.
Um an Hitzetagen genug Getränke für die Kunden in 3 300 Lidl-Märkten bereitstellen zu können, wird schon im Frühjahr die Produktion gesteigert und das Lager gefüllt. Im Sommer laufen die zehn Produktionslinien dann immer an ihren Kapazitätsgrenzen. Deswegen wird seit Wochen schon in Leißling im Vier-Schicht-Rhythmus, also Tag und Nacht und auch übers Wochenende, gearbeitet. Mit der saisonal bedingten Verstärkung sind jetzt 450 Männer und Frauen in Leißling beschäftigt.
„Die Brunnen versiegen auch im heißesten Sommer nicht“, beteuert Neumann. Aus Tiefen von 70 bis 140 Metern wird das natürliche Mineralien beinhaltende Wasser gefördert. „Nur wenn ein Blitz einschlägt und die Technik lahmlegt, können wir in Schwierigkeiten kommen“, zeigt sich Neumann sicher. Angesichts von 14 Brunnen, moderner Technik und des Services kann er das wohl auch sein.

