Wohnen in Weißenfels Genossenschaft wächst - Diese Wohnungen werden gekauft
Der Weißenfelser Großvermieter erweitert seinen Wohnungsbestand. Wie die finanzielle Lage der WBG ist und warum es für die Nikolaistraße keine Fördermittel gibt.

Weißenfels/MZ. - Die Weißenfelser Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) erweitert ihren Wohnungsbestand. Wie Vorstand René Doll informierte, hat die Genossenschaft zusammen mit dem Bauverein Halle & Leuna eG drei Wohnhäuser mit insgesamt 88 Wohnungen in der Caroline-Neuber-Straße in Weißenfels-West erworben. Die Mitte der 1990er Jahre errichteten Wohnblöcke befanden sich bislang in privater Hand. Die WBG habe die Hausnummern 2 bis 10 erworben, der Bauverein die Nummern 14 bis 16.
„Das ist eine sinnvolle Ergänzung unseres Wohnungsbestandes“, so der Chef der Weißenfelser Genossenschaft mit mehr als 2.000 Mitgliedern. Es handele sich in der Caroline-Neuber-Straße überwiegend um Zwei- und Vier-Raumwohnungen. Davon habe die Genossenschaft bislang nur relativ wenige in ihrem Bestand. Jede Mietwohnung verfüge über einen Balkon und einen Pkw-Stellplatz.
Schuldenfrei ins neue Jahr
Zum Jahresende kann Doll aus Sicht des Großvermieters eine weitere gute Nachricht verkünden: „Die Genossenschaft ist seit Mitte des Jahres entschuldet. Wir haben keine Kreditverbindlichkeiten mehr und stehen damit auf soliden finanziellen Füßen.“ Für den Vorstand ist das das Ergebnis einer konsequenten Entschuldungsstrategie seit 2010/11. „Wir haben weitgehend mit eigenen Mitteln gebaut, keine Kredite mehr aufgenommen“, versichert Doll.
Mit eigener finanzieller Kraft will die WBG nun auch in den nächsten Jahren weiter in ihren Wohnungsbestand investieren. Alles in allem hat sie bis 2029 ein 35 Millionen Euro schweres Paket aufgelegt. Waren es in diesem Jahr etwa 7,5 Millionen Euro, so hat die Genossenschaft im nächsten Jahr Investitionen in einer Gesamthöhe von rund 6,5 Millionen Euro geplant. Damit sollen unter anderem laufende Projekte wie der Wohnpark Süd im Südring 123 bis 125 fortgesetzt werden. In Arbeit sind die Planungen für den Neubau von zwölf Wohnungen im Brahmsweg im Stadtteil West.
Nikolaistraße bleibt im Fokus
Ein Teil des Investitionspakets soll in die Kernsanierung des leerstehenden Wohnblocks in der Nikolaistraße gesteckt werden. Die Hoffnungen auf Fördermittel haben sich jedoch zerschlagen. Ein Antrag der Stadt auf Städtebaufördermittel ist nicht bewilligt worden (die MZ berichtete). Wie die Stadt jetzt auf MZ-Anfrage informierte, bekomme die Kommune über diesen Weg derzeit nur noch ein Projekt gefördert. Dabei handele es sich um die Sanierung der oberen Schlossmauer über der Zeitzer Straße. Das Land konzentriere sich angesichts knapper werdender Mittel bei der Städtebauförderung auf laufende Maßnahmen, die zum Abschluss gebracht werden sollen, so die Stadt.
Die WBG hält dennoch grundsätzlich am Projekt Nikolaistraße fest, will im nächsten Jahr jedoch die Entscheidung über eine möglicherweise kostengünstigere Sanierungsvariante treffen.