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Geländerennen Geländerennen: Jenseits der Straßen

Von andreas richter 07.05.2013, 17:14
Fit gemacht fürs Gelände: Mit dem Suzuki Grand Vitara 3.2 R will Alexander Gollek mit seinem Team ab Donnerstag bei der Baja300 Mitteldeutschland im Tagebau Profen bestehen.
Fit gemacht fürs Gelände: Mit dem Suzuki Grand Vitara 3.2 R will Alexander Gollek mit seinem Team ab Donnerstag bei der Baja300 Mitteldeutschland im Tagebau Profen bestehen. peter Lisker Lizenz

Tagewerben/MZ - „Es kribbelt schon seit Wochen“, gesteht Alexander Gollek. Noch zwei Tage - und für ihn und seinen Co-Piloten Manuel Menzel steigt im Tagebau Profen ein absoluter Saison-Höhepunkt. Vom 9. bis 11. Mai versammeln sich Offroad-Rennfahrer aus ganz Deutschland und Europa zur Baja300 Mitteldeutschland, der ultimativen Rallye hier in der Region.

„Das Rennen ist hochkarätig besetzt. Da sind wohl sogar Fahrer dabei, die bei der Rallye Dakar mitgemacht haben“, weiß Gollek. Für den 30-Jährigen und sein Team, das einzige aus dem Burgenlandkreis, wird es dabei vor allem um eines gehen: Die gesamte Distanz von rund 480 Kilometern, zu absolvieren an zwei Tagen, durchhalten. Dass allein dieses Ziel schon recht ehrgeizig ist, hat die Erfahrung vom vergangenen Jahr gezeigt. „Da sind wir zum ersten Mal bei der Baja gestartet und haben Lehrgeld gezahlt“, erzählt Alexander Gollek, der als Autohändler in Tagewerben arbeitet. Weil der Dämpfer abgerissen war, musste sein Geländewagen-Team vorzeitig ausscheiden. Bei zwei weiteren Rennen war das erst im vergangenen Jahr gebildete Offroad-Team Gollek 2012 dabei. Einmal mussten sie ebenso vorzeitig passen, bei einem Rennen in Polen belegten sie in ihrer Klasse in der deutschen Wertung immerhin Platz drei.

In vielen Stunden Arbeit haben Gollek und sein Team einen Suzuki Grand Vitara 3.2 R für die Teilnahme an den Rennen jenseits befestigter Straßen fit gemacht. Ausgestattet mit einem 3,2-Liter-Motor und 233 Pferdestärken sind sie nun mit einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 80 Stundenkilometern unterwegs. „Die Baja300 wird ein echter Härtetest für Fahrer und Technik“, weiß Gollek schon jetzt. Um fit zu sein für die Herausforderung, hat ein Hersteller extra ein neues Fahrwerk gebaut, das nun im Gelände zwischen Hohenmölsen und Profen seinen Test bestehen soll. Neben den beiden Piloten gehören Martin Kurtze und Dirk Krüger als Servicekräfte zum Offroad-Team Gollek. Beim Rennen im Tagebau Profen werden die beiden allerdings mit einem eigenen Fahrzeug dabei sein.

Die Baja300 ist jedoch nur ein Rennen von einer ganzen Serie, bei der Alexander Gollek und seine Männer in diesem Jahr bestehen wollen. Beim Auftakt der German Offroad Masters im April in Rodleben belegten sie in ihrer Klasse den vierten Rang. Weitere Bewährungsproben warten im Juni in Oschersleben, Anfang August in der Lausitz und im September in Jänschwalde. Und am Ende dieses Jahres steht wieder eine Rallye in Polen an. Was den Reiz solcher Rennen durch unwegsames Gelände, durch Dreck und Schlamm ausmacht? „Es ist das nicht Alltägliche. Auf glatter Straße kann schließlich jeder fahren“, meint der Markwerbener, der 2006 mit Geländewagen-Rennen angefangen hat. Dass er eine Vorliebe für das etwas Ungewöhnliche hat, zeigt auch ein Detail in seinem Büro im Tagewerbener Autohaus. Da steht ein kleiner Pokal für den „zweiten Sieger“ bei der deutschen Meisterschaft im Motorenweitwurf. „Ja, das war bei einem Yeti-Treffen im letzten Winter in Suhl“, grinst Gollek und erzählt noch, dass ein 35 Kilo schwerer Motorradmotor das Wurfobjekt war.

Jetzt aber ist fast Sommer und Gollek ist heiß auf die Rennen im Tagebau. Welches Wetter er sich mit seinem Team wünscht? „Nun, es sollte nicht zu schlammig sein und nicht zu warm“, hofft er. Ein Blick auf den Wetterbericht zeigt: Das könnte schon mal klappen.