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Frischli-Werk Weißenfels Frischli-Werk Weißenfels: Mit Milch geht es aufwärts

Von HEIKE RIEDEL 15.05.2013, 14:30
Bis 1990 gab es Leckermäulchen nur in einer Sorte: Vanilla. Heute produziert die Frischli GmbH in Weißenfels viele verschiedene Geschmacksrichtungen des beliebten Milchquarks.
Bis 1990 gab es Leckermäulchen nur in einer Sorte: Vanilla. Heute produziert die Frischli GmbH in Weißenfels viele verschiedene Geschmacksrichtungen des beliebten Milchquarks. dpa-Zentralbild

WEISSENFELS/MZ - Das Frischli-Milchwerk Weißenfels hat sich wieder einmal eine Auszeichnung verdient. Während der Frühjahrstagung des Fachverbandes der Milchwirtschaftler in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erhielt es die für beste Qualitätsergebnisse 2012. Für die ausgezeichnete Qualität der in drei Fettstufen in Weißenfels hergestellte H-Milch ist unter anderem Sigrid Sträletzky verantwortlich. Deswegen nahm sie die Urkunde entgegen.

Die 57-Jährige leitet das Labor der Weißenfelser Molkerei, hat zwölf Mitarbeiter unter sich. „Sie hat schon hier gelernt“, verrät Geschäftsführer Dieter Gorzki, denn er ist stolz darauf, dass gut ausgebildete Fachleute dem Betrieb die Treue halten. Von der Übernahme beim Bauern bis hin zum Verlassen des Betriebes reicht die Kontrollkette für die Milch und die aus ihr hergestellten Produkte H-Milch, Leckermäulchen und Industriequark. Von der Rohmilch werden die Inhaltsstoffe bestimmt und im gesamten Verarbeitungsprozess werden immer wieder Proben zur Untersuchung entnommen. „Milch ist ein frisches Produkt und stellt immer wieder neue Anforderungen“, dessen ist sich Sträletzky bewusst, Nachlässigkeiten können deswegen nicht geduldet werden. Die Arbeit ihres Teams ist Gorzki Garant für eine vorbildliche Eigenkontrolle. Wenn die funktioniert, brauche man auch die vielfältigen externen Kontrollen nicht zu scheuen. „Nichts in der Ernährungswirtschaft wird so viel untersucht wie die Milch“, allein das Frischliwerk gebe fast eine Millione Euro für die Qualitätskontrollen aus, sagt der Geschäftsführer.

Weil Holger Nierling als Leiter des Fuhrparks sowie der Milcherfassung und Milcherzeugerberatung am Anfang der Qualitätskette steht und dort ebenfalls schon langjährig hervorragende Leistungen zeigt, wurde der 62-Jährige ebenfalls ausgezeichnet.

Dass die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten steigt, macht für Gorzki nicht nur die Zukunft des eigenen Betriebs sicher, sondern auch die der Bauernwirtschaften, die Milch erzeugen. Der Grundpreis, den sie für einen Liter Milch erhalten, liegt gegenwärtig bei 34 Cent. Deutschland ist zum Milchexporteur geworden. Gorzki begrüßt das und will keine abgeschotteten Märkte und keine Milchquote. Auf die Schwankungen des Milchmarkts müssten sich die Unternehmen einstellen, meint er. Dann sieht er angesichts des weltweiten Milchbedarfs beste Chancen für deutsche Milcherzeuger.

Auf der Fachtagung gab es aber auch Stimmen, die davor warnten, sein Heil im Export zu suchen. Nur auf den Export zielende Investitionen könnten scheitern, sagte dort Udo Paschedag, Staatssekretär im Niedersächsischen Landwirtschaftsministerium. EU und Bundesregierung müssten laut ihm weiter prüfen, inwieweit Produktionsverzicht doch noch als Mittel zur Marktregulierung eingesetzt werden sollte, so Paschedag.

Deutschland als Überschussregion sei auf Exporte angewiesen und in den Unterschussregionen würden die Preise gebildet, entgegnete Heinz Orte, Vize-Präsident des Landvolkverbandes Niedersachsen. „Wir brauchen die großen Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren“, machte er zugleich eine Forderung auf.