Feuerwehr Pettstädt Feuerwehr Pettstädt: Neuling besteht Einsatztaufe

Pettstädt/MZ - Seine Feuertaufe hat das neue Tragkraftspritzenfahrzeug mit seinem 800-Liter-Wassertank bereits hinter sich. Da stand der 88 000 Euro teure Mietkauf erst einige Tage im Gerätehaus, als es am Morgen am Luftschiff zu einem Zusammenstoß kam, in dessen Folge ein Pkw einen Pfeiler umfuhr. Steve Tyroff, der das Auto mit Wehrleiter René Wiehr, seinem Vater Roger und Roland Zimmer von der Weißenfelser Feuerwehr geholt hatte, musste da mit anderen Kameraden ausgelaufene Flüssigkeit beseitigen.
Das neue Fahrzeug soll am 31. Mai zum 80. Pettstädter Feuerwehrjubiläum von Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos) offiziell übergeben werden. Damit können die Pettstädter auf der Bundesstraße 176 effektiv Hilfe leisten. Auch die Obschützer, die derzeit über einen Nissan-Kleinbus mit Hänger und die Storkauer, die über einen LO verfügen, warten auf neue Technik.
Seit der Wende ist die 18 Kameraden zählende aktive Wehr, zu der eine fünfköpfige Altersabteilung hinzukommt, motorisiert. Erst waren es zwei kleinere DDR-Fahrzeuge vom Typ Barkas, dann folgten zwei W-50-Löschfahrzeuge. Beim letzten waren nach 28 Jahren Motor und Getriebe undicht und einer der zwei 200-Liter-Tanks war defekt. Die beiden Tyroffs sowie Andreas Ulz hielten das Fahrzeug am Laufen, so dass es wenigstens bei Alarmen keine Probleme gab.
Kampf um neue Technik
Seit 15 Jahren ist René Wiehr Wehrleiter, war zunächst auch für alle drei Ortswehren der ehemaligen Gemeinde Storkau zuständig. Nun sagt er, dass er seit der Jahrtausendwende um neue Technik gekämpft hat. Seit der Eingemeindung in die Stadt nahm der Wunsch Formen an, selbst wenn es am Ende aus Kostengründen kein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug geworden ist. „Wir haben uns über das neue Fahrzeug gefreut und vielleicht kommen nun ein paar Neulinge zu uns in die Wehr.“
Beim neuen Auto handelt es sich um ein fünf Jahre altes Fahrgestell mit einem komplett neuen Aufbau. Weil es sich um ein früheres Baufahrzeug handelte, habe man bei der Herfahrt vom Werk in Herbolzheim bei Rust in Baden-Württemberg mit maximal 85 Kilometern in der Stunde nach Hause fahren müssen und fast neun Stunden gebraucht. „Deshalb brauchen wir noch eine Freischaltung.“ Stolz verweist Roger Tyroff auf die Spritze vom Typ Godiva. Nur wenige im Kreis hätten diese Technik, die 1 700 Liter Wasser in der Minute fördert. Ein ausfahrbares Stativ sorgt in der Nacht für die notwendige Beleuchtung.
Jetzt muss die Ausrüstung des Fahrzeugs noch komplettiert werden. Die Rettungstechnik mit Spreizer und Schneider ist schon verladen. Statt der alten Holzleitern kommen solche aus Aluminium aufs Dach und Schlauchtragekörbe werden noch verstaut. Denn in der Herstellerfirma hat man natürlich Wünsche äußern können, doch von der alten Ausrüstung konnte und wollte man sich nicht trennen. Wiehr verweist auf die Bundesstraße 176, die in die Zuständigkeit der Pettstädter gehört. Zu ihr werde man bei einem Drittel der jährlich bis zu zwölf Einsätze gerufen. Sie sei ein Unfallschwerpunkt, landet fast in jeder Woche ein Auto im Kurvenbereich im Feld. Die meisten schaffen es aber ohne Hilfe auf die Straße zurück.