Feuerwehr Großkorbetha Feuerwehr Großkorbetha: Die große kleine Feier

grosskorbetha/MZ - Eigentlich sollte es ein gemütlicher Abend im engsten Kreis werden. Denn die letzte große Feier liegt erst fünf Jahre zurück. Da beging die Großkorbethaer Feuerwehr ihr 125-jähriges Bestehen.
Doch dann kam alles ganz anders. Zunächst legte die Stadt Weißenfels, zu der Großkorbetha seit dem 1. September 2010 gehört, der Feuerwehr des Ortsteils nahe, ihr 130-jähriges Bestehen doch gebührend zu begehen. „Wenn die Stadt uns mit 1 000 Euro unterstützt, da kann man doch schlecht nein sagen“, so Hans-Ulrich Schlegel, Chef des Großkorbethaer Feuerwehrvereins. Und schließlich sollte es noch ein viel gewichtigeres Argument dafür geben, dass sich die Wehrleute nun am Sonnabend ab 18 Uhr zu einer großen Festveranstaltung in der Großkorbethaer Mehrzweckhalle zusammenfinden. Es war mitten in den Tagen des Hochwassers, als Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am 6. Juni das überflutete Gebiet in der Region besichtigte. „In Wengelsdorf hab’ ich ihn einfach angesprochen und zu unserer 130-Jahrfeier eingeladen“, erzählt Ortswehrleiter Erhard Hödel. Damit sei die Sache für ihn allerdings erledigt gewesen, denn: „Politiker erzählen viel, wenn der Tag lang ist“. Doch Hödel sollte sich irren. Irgendwann Ende Juli flatterte doch tatsächlich ein Schreiben bei ihm ein, in dem sich der Ministerpräsident samt Ehefrau zur Feier ankündigt.
Dienstältester Wehrleiter im Burgenlandkreis mit „krönenden Abschluss“ seiner Laufbahn
„Da standen wir da, schließlich hat unsere Feier nun einen ganz anderen Stellenwert bekommen“, erinnert sich Ulrich und weiß heute, dass der Abend auch zu einem „finanziellen Kraftakt“ werden sollte. Dankbar ist er dafür, dass der TSV Großkorbetha sogar Spiele verlegt hat, damit am Sonnabend die Mehrzweckhalle des Ortes für die Veranstaltung mit rund 200 geladenen Gästen genutzt werden kann. Und der Abend soll keine Feier mit buntem Rahmenprogramm schlechthin werden. „Es wird eine Dankeschönveranstaltung nicht nur für die Kameraden, sondern auch für jene Unternehmen, die uns materiell, finanziell und ideell unterstützen“, kündigt Schlegel an. Dass sich die Feuerwehr hier seit Jahren auf bewährte Partner verlassen kann, habe sich erst beim jüngsten Hochwasser gezeigt. Bei der Freistellung von Feuerwehrleuten, ob zunächst beim Einsatz in der Region oder später in Havelberg an der Elbe, habe es keinerlei Probleme gegeben.
Für Erhard Hödel, seit 18 Jahren Chef der Großkorbethaer Feuerwehr, wird die Festveranstaltung am Sonnabend der „krönende Abschluss“ seiner Laufbahn sein, wie er selbst sagt. Mittlerweile sei er der dienstälteste Wehrleiter im Burgenlandkreis, so Hödel, der im November 65 Jahre alt wird und dessen dritte Amtszeit Ende des Jahres abläuft. Noch in diesem Jahr, so kündigt er an, wird es Neuwahlen in der Großkorbethaer Wehr geben.
Doch jetzt blickt er erst einmal auf den Jubiläumsabend, mit dem ganz nebenbei auch noch das fünfjährige Bestehen des Feuerwehrvereins gewürdigt wird.Und einen Satz, das weiß Hödel schon, wird er in seiner Rede auf jeden Fall sagen: „130 Jahre wird die Feuerwehr - aber eine solche Repräsentanz haben wir bisher noch nicht gehabt.“