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Fast alle Bewerber auf einen Weg gebracht

Von Heike Riedel 12.10.2005, 16:42

Merseburg/MZ. - "Wir müssen die rückläufige Entwicklung bei den gemeldeten Ausbildungsstellen stoppen, um für den steigenden Fachkräftebedarf in den nächsten Jahren gewappnet zu sein." Das leitete Dr. Gert Kuhnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Merseburg, aus dem Bericht zum Berufsberatungsjahr 2004 / 2005 ab. Doch verkündete er als Erfolg, dass nur noch 39 Jugendliche zum 30. September einen Ausbildungsplatz suchten.

Durch eine Nachvermittlungsaktion erhielten acht von ihnen in den ersten Oktobertagen noch ein Ausbildungsangebot und 26 die Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung, die die Aufnahme einer späteren Ausbildung vorbereiten soll.

Die Zahlen belegen, dass sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt nicht grundlegend verändert hat, obwohl 8,4 Prozent weniger Bewerber bei der Agentur erfasst wurden. Nachdem 2004 die Unternehmen und Einrichtungen für den Ausbildungspakt ihre Möglichkeiten ausgeschöpft hatten, brachten sie jetzt 11,1 Prozent weniger Angebote zusammen. Einschnitte sind vor allem in den Metallberufen und im Bauhaupt- und Nebengewerbe spürbar. Vor allem fehlt es an betrieblichen Ausbildungsstellen, wenngleich einzelne nicht besetzt werden konnten. So sind welche im Bereich Ernährung, Körperpflege, Organisation, Verwaltung, Verkehr und Handel noch zu vergeben. Schulabschluss und Reife der Jugendlichen sind entscheidende Einstellungskriterien. Als die begehrtesten Berufe der Mädchen wurden Bürokauffrau, Verkäuferin, Kauffrau im Einzelhandel, Hotelfachfrau, Fachfrau im Gastgewerbe, Köchin, Bankkauffrau und Friseuse registriert. Die Rangfolge der Beliebtheit bei den Jungen führen Koch, Kraftfahrzeugmechatroniker, Teilezurichter (Dreher, Fräser und andere Berufe) sowie Ausbau- und Hochbaufacharbeiter an. 316 Ausbildungsplätze wurden mit Förderung aus dem Bund-Länder-Programm und Landesergänzungsprogramm geschaffen.