Erster Geriatrietag in Weißenfels Erster Geriatrietag in Weißenfels: Klinik steht vor Herausforderungen

Weissenfels - Nancy Brückner fand nach dem ersten Geriatrietag, der am Mittwochnachmittag in Weißenfels im Krankenhaus stattfand, lobende Worte. „Also uns haben die Vorträge viele neue Informationen gebracht“, erklärte die 32-Jährige, die in Weißenfels einen Pflegedienst leitet. Gerade das Thema Demenz sei ein immer größer werdendes Problem, fügte sie hinzu.
Von den gut 100 Teilnehmern, darunter Therapeuten, Familienangehörige und Fachärzte, äußerte sich auch Caroline Begerack positiv - sie fahre mit einem Erkenntnisgewinn nach Hause. So habe sie noch nichts von einer Memory-Clinic gehört. Die Ergotherapeutin aus Naumburg fand unter anderem den Vortrag von Wolfgang Knauf aus Wiesbaden interessant. Er setzte sich verständlich mit der Krankheit, die nicht nur im hohen Alter auftrete, auseinander. „Das Risiko, daran zu erkranken, steigt aber vor allem ab dem 80. Lebensjahr extrem an“, erläuterte der promovierte Mediziner.
Bewusstsein für Krankheit schaffen
Der Chefarzt eben dieser Memory-Clinic in Wiesbaden informierte, wie dort sogenannte Memory-Gespräche ablaufen, in die ein Expertenteam, bestehend aus erfahrenen Fachärzten, Neuropsychologen und Sozialarbeitern, involviert sei. Demenz - übersetzt bedeutet es „ohne Sinn“ - sei eine Gedächtnisstörung, die nicht plötzlich auftrete. Es müssten eine Reihe weiterer Umstände hinzukommen, beispielsweise der Verlust der Selbstständigkeit oder Verhaltensstörungen. Aufklärungsarbeit zu leisten sowie ein Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, sei eine Herausforderung, vor dem das Weißenfelser Krankenhaus stehe, fügte Bianca Schulze-Schilf hinzu. So wolle man demnächst eine Reihe von Informationsveranstaltungen organisieren, ergänzte die Demenzbeauftragte der Weißenfelser Klinik.
Ausbau der Krankenhausstation
Die Assistenzärztin wies darüber hinaus auf die Neugestaltung der Station S 10 hin, die bei den Patienten, aber auch den Angehörigen gut ankomme. Anfang des Jahres sind unter anderem die Zimmer vergrößert und farblich neu gestaltet worden.
Doch nicht nur die Vorträge wurden lobend aufgenommen, auch Dana Uhlig hatte jede Menge Fragen zu beantworten. Die Logopädin stellte zu Demonstrationszwecken ein Gerät vor, mit dem man Ursachen von Schluckstörungen besser herausfinden kann. So lassen sich schwere Lungenentzündungen und sogar Todesfälle verhindern. Die Untersuchungsmöglichkeit betrifft nicht nur Patienten in der Geriatrie, es kann auch in anderen Abteilungen eingesetzt werden. (mz)