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Endstation für Bananenbäume

Von Yvette Meinhardt 08.05.2008, 17:39

Nessa/MZ. - Der Riesenbagger "Nessi" bekommt reichlich Arbeit. Und im Gewerbegebiet Obernessa zieht endlich Leben ein. "Der Müllskandal in Sachsen-Anhalt hat unseren Zeitplan empfindlich gestört, doch in den nächsten vier Wochen soll es jetzt richtig los gehen", sagt Andreas Böhme.

Bis Freitag ist er auf der Internationalen Fachmesse für Abfall und Technik (IFAT) in München präsent, um internationale Kontakte zu pflegen und zu vertiefen. "Für unser Unternehmen war die Umweltmesse ein voller Erfolg", schätzt Böhme ein. Stillstand ist für ihn ein Fremdwort. Kurz vor Weihnachten hatte der Inhaber der Firme Böhme Recycling mit Sitz in Deuben das vor sich hin dümpelnde Gebiet in Nessa wieder belebt. Der Container Terminal Burgenland (CTB) wurde bereits feierlich eröffnet.

Jetzt werden Container mit alten Bananenstämmen aus Spanien erwartet. "Damit springen wir auf den Zug der nachwachsenden Rohstoffe auf. Die Stämme werden hier verwertet, dass heißt zerschnitten, geschreddert und zu hochwertigen Brennstoffen verarbeitet", erklärt Böhme. Seine Unternehmensgruppe expandiert weiter. In Nessa steht seit gut einer Woche eine moderne Oberfloorwaage und ein dazugehöriges Messhäuschen. Damit kann der neue Containerumschlagplatz von fremden Firmen genutzt werden. Des weiteren sollen zwei große Lagerhallen von je 1000 Quadratmetern in Nessa gebaut werden. "Die Bauanträge stehen vor der Einreichung. Sie entsprechen dem Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Nach menschlichem Ermessen kann es eigentlich keine Ablehnung geben", sagt Mitarbeiter Dr. Hubert Schlegel. Die Verträge mit den Baufirmen liegen quasi in der Schublade, und Schlegel rechnet mit einem Baubeginn im Sommer.

Mit der Expansion wächst der Bedarf an Arbeitskräften. Etwa 60 stehen bereits in Lohn und Brot. "Ich habe keine Konten in Liechtenstein oder der Schweiz. Ich zahle in Deuben und Teuchern brav meine Steuern", sagt Böhme. Dabei zählt er sich zu den größten Steuerzahlern in der Region. "Wenn ich zwei Jahre steuerfrei arbeiten könnte, würde ich sofort zehn Leute fest anstellen", fährt er fort. Doch so wurden es erst einmal zwei neue Arbeitsplätze in Nessa.