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Einbruch in Juweliergeschäft Einbruch Juweliergeschäft Weißenfels: Wieder freigelassener Täter steht plötzlich hinter Inhaberin

Von Tobias Schlegel 27.11.2018, 10:33
Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist das Juweliergeschäft von Kathrin Wenske in der Weißenfelser Innenstadt Opfer eines Angriffs geworden. Die Geschäftsfrau überlegt nun, wie sie sich noch schützen kann.
Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist das Juweliergeschäft von Kathrin Wenske in der Weißenfelser Innenstadt Opfer eines Angriffs geworden. Die Geschäftsfrau überlegt nun, wie sie sich noch schützen kann. Peter Lisker

Weißenfels - Der Frust ist Kathrin Wenske an diesem Montagmorgen anzumerken. Rund 24 Stunden ist es her, dass ihr Juweliergeschäft in der Weißenfelser Jüdenstraße Opfer eines Einbruchsversuchs geworden ist. „Es ist furchtbar“, sagt die Unternehmerin mit ernster Miene und richtet ihren Blick auf die Schaufensterscheibe am Eingang.

Ein 20-Jähriger soll am Sonntag um 6.30 Uhr versucht haben, mit Hilfe eines Holzgehstocks die Schaufensterscheibe einzuschlagen. Dadurch wurde die Alarmanlage ausgelöst. Als die Polizei am Tatort eintraf, stellte sich der mutmaßliche Täter und legte ein Geständnis ab. Finanzielle Probleme sollen ihn zu der Tat bewogen haben. Es wurde Anzeige wegen versuchten Einbruchs in einem besonders schweren Fall erstattet. Dem Mann könnte eine Freiheitsstrafe von mindestens drei Monaten drohen.

Einbruch Juwelier Weißenfels: „Wir bekamen gegen halb sieben einen Anruf vom Wachschutz“

„Wir bekamen gegen halb sieben einen Anruf vom Wachschutz“, erzählt die Inhaberin ihre Version. Ihr Handy befinde sich immer neben dem Bett, um sofort erreichbar zu sein. Keine Viertelstunde später stand sie mit ihrem Mann vor der demolierten Scheibe ihres Geschäftes. Den mutmaßlichen Täter hatte das Ehepaar noch gesehen.

Doch nur kurze Zeit später passierte etwas unfassbares aus Sicht der Inhaberin: Der inzwischen wieder freigelassene Mann kehrte noch einmal zum Tatort zurück. „Wir waren gerade beim Aufräumen, als der Mann plötzlich hinter uns stand. Er hat nur wirres Zeug geredet und ist dann wieder gegangen“, berichtet Kathrin Wenske kopfschüttelnd. Der 20-Jährige soll in unmittelbarer Nähe des Juweliergeschäftes wohnen.

Einbruch Juwelier Weißenfels: Täter ist polizeibekannt

Wie die Polizei am Montag erklärt, ist der Mann polizeibekannt. Er wurde vor Ort zu seiner Identität befragt und dann wieder laufengelassen. Die Schwere der Tat habe eine Festnahme nicht gerechtfertigt. „Außerdem besteht keine Fluchtgefahr und der Mann besitzt eine feste Meldeadresse“, sagt Polizeisprecherin Gesine Kerwien.

Kathrin Wenske hat dafür kein Verständnis: „Der Polizei kann man keinen Vorwurf machen. Unsere Gesetze sind schuld, die müssten viel strenger sein“, fordert die Weißenfelserin. Denn auch wenn keine Wertgegenstände entwendet wurden, ist dem Geschäft ein großer Schaden entstanden.

Einbruch Juwelier Weißenfels: Beschädigte Scheibe muss auf jeden Fall ersetzt werden

Die beschädigte Scheibe muss auf jeden Fall ersetzt werden. Diese besteht aus einem spezielles Panzerglas für Juweliere. Kostenpunkt: 5.000 Euro. Ob die Versicherung für den Schaden aufkommt, ist laut Kathrin Wenske noch unklar. Schließlich muss die Scheibe zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres ersetzt werden. Bereits Mitte Juli hatte ein 22-Jähriger versucht, die Schaufensterscheibe mit einem Stein einzuwerfen. Auch damals gelang es dem Einbrecher nicht, in das Geschäft einzudringen. Laut Gesine Kerwien ist der Fall mittlerweile an die Staatsanwaltschaft übergeben worden.

Kathrin Wenske muss sich nun wieder um eine neue Schaufensterscheibe kümmern. Der Austausch der Scheibe ist aufwendig. Das Panzerglas sei schwer und es brauche sechs Personen, um die Scheibe einzubauen. „Wir müssen dafür das Geschäft schließen und später alles wieder dekorieren. Und das in der Weihnachtszeit. Darüber macht sich der Täter keinerlei Gedanken“, ärgert sich die Inhaberin.

Einbruch bei Juwelier in Weißenfels: Laden bestmöglich gesichert

Sie kann nicht verstehen, warum Menschen überhaupt versuchen, in das Geschäft einzubrechen. Der Laden sei mit dem Panzerglas, einem engmaschigen Gitter und einer Alarmanlage gut gesichert. Das Schaufenster komplett zu verhüllen, zum Beispiel durch Rollladen, möchte sie ungern. Denn: „Ein Juwelier muss seine Ware ja präsentieren können.“ Über weitere Maßnahmen zum Schutz des Juweliergeschäftes wolle sie dennoch nachdenken. „Man muss sich ja zwangsläufig die Frage stellen, was passiert als nächstes“, sagt Kathrin Wenske. (mz)