Die neue Siedlung am Friedhof Die neue Siedlung am Friedhof in Weißenfels: Warum sich das Projekt immer wieder verzögert hat

Weißenfels - Die neue Wohnsiedlung am Weißenfelser Friedhof nimmt sichtbar Gestalt an. Im März sollen die ersten vier Reihenhäuser fertig sein. Einige Wochen später sollen die anderen drei Häuser folgen. Darüber hat Kathleen Schechowiak, Geschäftsführerin der Wohnungsbau Wohnungsverwaltung Weißenfels GmbH (WVW), informiert. Bauherr ist die Wohnungsbau GmbH Weißenfels (Weiwo), eine Tochter der WVW.
Die neue Wohnsiedlung entsteht neben dem Friedhof zwischen Seume- und Damaschkestraße. Insgesamt gibt es dort 27 Baufelder. Zwanzig sind an private Bauleute verkauft. Die sieben Reihenhäuser mit einer Größe zwischen 100 und 150 Quadratmetern wird die Weiwo als Bauherr nach der Fertigstellung verkaufen. Ursprünglich hatte die Wohnungsgesellschaft auch eine Vermietung der Häuser in Betracht gezogen.
WVW-Vhefin: „Eine Miete ist wegen der hohen Baukosten nicht mehr darstellbar“
„Eine Miete ist wegen der hohen Baukosten nicht mehr darstellbar“, sagt die WVW-Chefin mittlerweile jedoch. War ursprünglich eine Miete in Höhe von 7,90 Euro pro Quadratmeter kalkuliert worden, so wären es jetzt laut Schechowiak schon mindestens neun Euro.
Das Interesse an den Häusern ist groß. Wie die WVW-Chefin informierte, stehen derzeit 32 Interessenten auf einer Liste. Verkauft werden die Häuser in der Reihenfolge, wie sich die Interessenten gemeldet haben.
Der erste Spatenstich für die neue Wohnsiedlung wurde im Mai 2017 vollzogen. Der Start hatte sich mehrfach verzögert. Bei einer ersten Ausschreibung hatte zunächst keine Baufirma Interesse an der Erschließung des Gebietes gezeigt. Erst eine zweite bundesweite Ausschreibung hatte schließlich Erfolg. Nun hat sich auch die Fertigstellung der Reihenhäuser etwas verschoben. Ursprünglich war der Oktober 2018 geplant. Doch der Termin konnte nicht nur wegen einer Firmenpleite nicht gehalten werden. „Man spürt schon die vollen Auftragsbücher“, sagt die Geschäftsführerin und bestätigt, dass es mitunter schwierig war, rechtzeitig Handwerker auf die Baustelle zu bekommen.
Für private Bauleute gilt die Verpflichtung, innerhalb von drei Jahren nach dem Kauf das Grundstück zu bebauen
Für die privaten Bauleute gilt die Verpflichtung, innerhalb von drei Jahren nach dem Kauf das Grundstück zu bebauen. „Die Flächen sind nicht zum Möhrenpflanzen gedacht. Wenn nicht gebaut wird, holen wir uns die Grundstücke zurück“, sagt Schechowiak. Mit der Bauverpflichtung will die Weiwo ausschließen, dass die Grundstücke zu Spekulationszwecken erworben wurden. Die erschlossenen Grundstücke seien für 75 Euro pro Quadratmeter verkauft worden. Mittlerweile, so schätzt Schechowiak, könnten die Flächen schon für 90 Euro pro Quadratmeter weiterverkauft werden. Genau solchen Absichten wolle die Weiwo einen Riegel vorschieben.
Enge Vorgaben für den Bau gibt es indes nicht. „Es gibt natürlich die üblichen Bauvorschriften. Mehr nicht, denn es soll eine junge, bunte Siedlung sein“, sagt Schechowiak und verweist darauf, dass die meisten Bewohner dort künftig jüngere Leute sein werden.
Seit Herbst 2017 trägt die Siedlung den Namen Fanny Tarnow, einer Freundin der Dichterin Louise von François (1817-1893). (mz)