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Denkmal als Ort der Mahnung Denkmal als Ort der Mahnung: Firmen und Einwohner können mit ihren Spenden helfen

Von Holger Zimmer 17.11.2020, 15:30
Rüdiger Peters am fast 150 Jahre alten Denkmal, das leider immer mehr verwittert.
Rüdiger Peters am fast 150 Jahre alten Denkmal, das leider immer mehr verwittert. Holger Zimmer

Großkorbetha - 90.000 Euro soll die Sanierung des Kriegerdenkmals am Großkorbethaer Karl-Marx-Platz kosten. Laut Denkmalschutz könnten Fördermittel fließen, die Hälfte aber müsste von den Einwohnern selbst getragen werden. Rüdiger Peters, der als Parteiloser zum Ortschaftsrat gehört, und ein halbes Dutzend Mitstreiter engagieren sich dafür, dass die Erinnerungsstätte, die nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 errichtet worden war, erhalten bleibt.

Gleichzeitig soll sie dem Gedenken an Opfer jeglicher Gewalt dienen, wie er sagt. Damit das Denkmal nicht in Vergessenheit gerät, war anlässlich des Volkstrauertages dazu aufgerufen worden, Blumen niederzulegen. Rüdiger Peters las dabei aus dem Bericht des Pfarrers Karl Klein vor, der die Schlacht von Wörth als Augenzeuge erlebt hatte. Er schrieb seinerzeit in der „Fröschweiler Chronik“ von dem furchtbaren und letztlich sinnlosen Gemetzel im Elsass.

Einiges Geld ist auch schon auf ein Konto eingegangen

Es geht Peters, der vom ehemaligen Ortschaftsrat Uwe Horn und Hartmut Hoffmann unterstützt wird, nicht um Kriegsverherrlichung, sondern um Erinnerung. Seit dem Sommer hat man einen Spendenaufruf auf den Weg gebracht, der im Ort wohlwollend aufgenommen worden ist. Einiges Geld ist auch schon auf ein Konto eingegangen. In persönlichen Gesprächen hat man außerdem versucht, Firmen und Institutionen davon zu überzeugen, das Vorhaben zu unterstützen.

Rüdiger Peters ist in Großkorbetha geboren worden und hat hier die Schule besucht. Angesichts der Schlachtfelder rings um Weißenfels hat er sich beizeiten der Geschichte gewidmet. 35 Jahre lebte er wegen seines Berufs in Gera und ist vor zwölf Jahren zurückgekehrt. Seitdem widmet er sich intensiv auch der Historie seines Geburtsortes. Im Ergebnis wollte er seine Forschungsresultate sowie verschiedene Exponate in einer Heimatstube ausstellen. Doch leider fehlte es dafür bislang an den entsprechenden Räumen.

Peters ergriff daneben die Initiative, um den Rießbach wieder ins Gedächtnis zu rücken. Der fließt zwischen dem Ort und der Saale, woran seit einiger Zeit wieder eine Tafel erinnert. (mz)