Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Verliebt in den Plattenbau

Hohenmölsen/MZ - Jochen Dreetz, der Besitzer des Objektes in der Thälmannstraße, geht damit - zumindest in Sachsen-Anhalt - neue Wege. Sein Ziel ist es, aus den ehemals 168 Büros in einem rechtwinkligen Plattenbau elf Reihenhäuser und vier Wohnungen beziehungsweise Büros auf der Fläche von rund 18 000 Quadratmetern zu gestalten. Mit dem Projekt bewirbt er sich um den Architekturpreis Sachsen-Anhalts.
„Die Platte hat mich schon immer fasziniert“, gibt der 56-Jährige Architekt zu. Seit 1995 verwaltet er Häuser und Schlösser vornehmlich in Brandenburg und Sachsen. Zu Hause ist er auf Burg Wendelstein bei Nebra. „Ich habe mich nach ehemaligen Schulbauten umgesehen. Schließlich wurde ich auf das Landratsamt aufmerksam, dass 2009 zur Versteigerung stand“, berichtet er. Für 22 000 Euro wurde es sein „Versuchsobjekt“. Der Standort für eine Reihenhaussiedlung sei ideal. Mitten in der Stadt habe der künftige Hausbesitzer dennoch seine Ruhe und die Nähe zum Mondsee. „Ich denke, die Chancen stehen gut, dass die Siedlung von jungen Familien gut angenommen wird“, sagt Dreetz. Stolz zeigt er das Musterhaus und betont, dass die sich anschließenden Häuser zwar im Schnitt ähneln, aber alle individuell gestaltet würden. Verschwunden ist außen der öde Waschbeton. Hinter den frischen Farben verbirgt sich eine dicke Dämmung. Die Fenster sind kleiner, was dem Haus weichere Züge gibt. Im ersten Reihenhaus, einem Eckgebäude, kommt der Bewohner von noch anzulegenden Grünflächen durch einen Wintergarten direkt in die Küche im amerikanischen Stil. Wände wurden durchbrochen und eine Treppe vom Keller in die erste Etage gebaut. Auf zweimal 80 Quadratmetern finden sich neben dem offenen Küchenbereich ein sehr großes Bad, eine Gästetoilette mit Dusche sowie Wohn-, Kinder- und Gästezimmer.
„Ich plane nur Häuser, in denen ich auch selbst wohnen würde. Hier finde ich, wird es ein schönes Wohnen“, meint Dreetz und plant derweil weiter. Habe sich ein Käufer für die 119 000 Euro kostende Immobilie gefunden, werde er die weiteren Häuser in Angriff nehmen. Im Sommer geht es dem Hauptgebäude der ehemaligen Verwaltung an den Kragen. Anderthalb Etagen werden abgetragen. Aufgesetzt wird dann ein Spitzdach. Insgesamt wird Dreetz rund 2,5 Millionen Euro investieren.
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