Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Sonderausstellung bietet Exponate, die sonst nicht zu sehen sind
Zeitz/MZ. - "Wir haben einmal Dinge zusammengetragen, die sonst nicht zu sehen sind", meint denn auch Mitarbeiterin Ursula Rittig.
Das Museum im Schloss Moritzburg Zeitz begeht in diesem Herbst sein 80. Gründungsjubiläum und feiert es mit dieser Schau, die tatsächlich für alle Altersgruppen etwas bietet. Besonders großer Beliebtheit erfreut sich meist das Krokodil. Es ist zum Glück keine Handtasche geworden und wird besonders von Kindern rundum bestaunt. Eines der Lieblingsstücke von Ursula Rittig sind die Unterlagen zu und von Schneidermeister Alfred Thiele geworden. Darunter befand sich ein langer Brief, sehr berührend und ausführlich. "Der endete mit dem Satz: Ich merke erst jetzt, dass ich die Brille nicht auf habe", erzählt Rittig. So sei sie in besondere, bislang unbekannte Geschichten eingetaucht. Dank der wunderbaren Arbeit, die Ursula Rittig und Ulrike Trummer geleistet haben, können auch die Besucher tief in die Geschichten eintauchen. Was an Informationen verfügbar war, wurde aufbereitet und wird erzählt. Zum Beispiel auch die Geschichte von dem Teddybär. Es ist ein ziemlich zerfledderter Teddy, der da in einer der Vitrinen liegt. Ein Kriegsversehrter hat ihn 1943 / 44 in Handarbeit gemacht. Offensichtlich knuddelten ihn viele Kinder, ehe er nach einer jahrelangen Reise im Schuhkarton ins Museum kam. Sogar der Schuhkarton ist noch da.
Nicht ohne Lächeln erfährt man sicher auch die Geschichte des Schaukelpferdes von Rudolf Drößler. Es gehörte über Generationen zur Familie und wurde immer wieder an die Kinder weitergegeben. Diese Exponate haben, wie auch der "Blasarsch", ein großer Topf aus der Töpferei Sevin, der letzte Henkersklotz oder Plakate, die für die Zeitzer Klavier- oder Kinderwagenindustrie werben, etwas mit der Zeitzer Geschichte zu tun. Viele von ihnen kamen als Schenkung ins Museum. Und erzählen so auch ein Stück Museumsgeschichte. Auch Ulrike Trummer hat ein Lieblingsstück, es ist ein ziemlich unscheinbares, leicht verwittertes Stück Holz, das aber einmal ein Rostpfahl vom Langen Steg, einer Brücke in Zeitz im 16. Jahrhundert, war. Und wer weiß eigentlich noch etwas von der alten Nicolaikirche? Von ihrem Turm und ihrer Turmuhr? Das Zifferblatt jedenfalls gehört zu den 80 Exponaten.
Und vielleicht findet ja auch jeder Besucher sein Lieblingsobjekt.
Das Schlossmuseum hat täglich, außer montags, geöffnet und zwar von 10 bis 17 Uhr