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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Schnee statt Strand

Von CORNELIA FUHRMANN 26.08.2011, 19:34

WEISSENFELS/THEISSEN/MZ. - Eisleck- und Badewetter, 36 Grad und Sonne. So sieht für die meisten ein guter Sommertag aus. Und nun stellen Sie sich vor: Schnee, weiße Berge, ein wie in Watte gepacktes Winterwunderland. . .

Was im ersten Moment unwirklich erscheint, machen viele allerdings tatsächlich und buchen bereits in den Sommermonaten ihren Winterurlaub. Die günstigen Angebote seien begehrt, das wüssten die Leute und buchen daher frühzeitig, erklärt Manuela Penzler vom "espresso"-Reisebüro in der Weißenfelser Innenstadt. "Beliebt ist dabei vor allem bei jungen Leuten das Riesengebirge in Tschechien, weil man dort noch recht kostengünstig Skifahren kann", sagt die Fachfrau.

Ansonsten seien Österreich oder Südtirol beliebt. "Südtirol wird vor allem von jenen gebucht, die auch im März noch Skifahren wollen. Das ist auf den Gletschern ja durchaus möglich", äußert Manuela Penzler die unterschiedlichen Beweggründe bei der Wahl des Reiseziels. Aber es gebe auch die andere Seite, nämlich jene, die dem winterlichen Schmuddelwetter entfliehen wollen. "Langzeiturlauber entscheiden sich dann für die wärmeren Regionen und buchen derzeit ihre Aufenthalte." Martina Kittel macht im Winterhalbjahr gleich beides. "Das ist bei uns die Hauptreisezeit, weil mein Mann eine Gärtnerei betreibt und im Sommer wegfahren nicht möglich ist", meint die Kleingöhrenerin.

Und so bucht sie im Reiseland in Weißenfels bei Mitarbeiterin Sylvia Hartmann-Zahn den Mallorca-Urlaub für die Zeit um den Jahreswechsel. "Das haben wir schon mal gemacht und hatten 20 Grad plus. Das ist schon toll, zu der Jahreszeit mit den Füßen im Wasser spazieren gehen zu können. Und für Silvester ist auch gleich alles organisiert, man braucht sich um nichts kümmern", schwärmt sie. In den Winterferien gehe es dann zum Skifahren nach Österreich. "Da kümmert sich meine Schwiegertochter drum, tatsächlich aber auch jetzt im Sommer schon", so Martina Kittel. Sylvia Hartmann-Zahn meint allerdings: "Nach meiner Erfahrung wird von den meisten dennoch erst gebucht, wenn es hier auch kühler wird."

Merkwürdig sei das nicht, bei tropischen Temperaturen über den Winterurlaub zu sprechen. "Für uns ist das eigentlich normal. Wir verkaufen im Winter ja auch den Sommerurlaub", sagt Christiane Seyfarth, Büroleiterin des Reiselands in Leißling. Es sei in dieser Branche üblich, dass die Reisen gegenläufig zur aktuellen Jahreszeit verkauft würden. Die neuen Kataloge für den Winter kämen schließlich Ende Juni, Anfang Juli bereits heraus, da würden schon viele Leute darauf warten. "Wir möchten noch einen günstigen Preis kriegen, deswegen buchen wir jetzt schon", sagt Kundin Heike Berger aus Weißenfels, die mit Mann und Kind nach Tirol in Österreich fahren will. Das aktuelle Wetter habe sie nicht davon abgehalten, über den Winterurlaub nachzudenken, sagt sie und lacht.

Die zweite Welle der Reiseplanungen käme im November oder Dezember. "Das ist dann davon abhängig, wie die Wetterlage hier ist", sagt Reiseverkehrskauffrau Seyfarth. Das Wetter spiele schon eine Rolle. Aber es sei eher umgedreht. Nur weil es warm sei, würde man nicht an Schnee oder Skiurlaub denken. "Aber bei dem verregneten Sommer hier wollten die Kunden die Sonnenregionen statt der Ostsee buchen", hat Silke Schreiber in der Reisewelt in Theißen festgestellt. Es habe aber bereits Buchungen für den Winterurlaub gegeben, allerdings kaum in den vergangenen warmen Tagen.