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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Polizei sucht Ursache der Explosion

Von Matthias Voss 30.03.2012, 05:36
Gasexplosion in Großkorbetha (FOTO: PETER LISKER)
Gasexplosion in Großkorbetha (FOTO: PETER LISKER) NGEN

Großkorbetha/dpa/MZ. - Nach einer Gasexplosion im Schuppen eines Einfamilienhauses in Großkorbetha (Burgenlandkreis) ist die Ursache für das Unglück weiter unklar. „Die Experten haben zahlreiche Spuren gesichert, die nun ausgewertet werden müssen“, sagte ein Polizeisprecher in Weißenfels. Bei der Explosion war ein 39-Jähriger schwer verletzt worden.

Die Explosion in der Friedensstraße in Großkorbetha hatte am Freitag gegen 5 Uhr früh das gesamte Dorf geweckt. Dabei war ein Schuppen nahe eines Einfamilienhauses in die Luft gegangen, der Schutt flog über das Haus auf die Straße, riss die Stromleitungen ab und bedeckte auch den Garten des Nachbargrundstückes. Bei der Explosion wurde ein 39-jähriger Familienvater verletzt und musste in das hallesche Krankenhaus Bergmannstrost gebracht werden.

Die gleichaltrige Frau sowie die beiden Töchter, 17 und neun Jahre alt, kamen mit dem Schrecken davon und wurden von der Notfallbegleitung des DRK betreut. Bis auf weiteres werden sie bei Verwandten wohnen, so Maik Trauer, Ordnungsamtsleiter der Stadt Weißenfels. Die Polizei geht erstmal von einem Unglück aus, ermittelt aber in alle Richtungen. Bis am Freitagnachmittag gingen die Kriminaltechniker von einer Propangasflaschen-Explosion aus.

"Die Frau hatte vor allem Sorge, dass das Haus abgerissen werden müsste", sagte Jutta Bergmann vom DRK. Doch Polizeisprecher Jörg Bethmann wusste zu berichten, dass ein Statiker das Gebäude schon sehr schnell als stabil bezeichnet hatte. Der Schaden auf dem Grundstück ist groß. Der massive Schuppen wurde regelrecht auseinandergesprengt, Fahrräder, Wassertonnen und Gartengeräte lagen teilweise in Einzelteilen in der Gegend verstreut herum. In und an dem Haus selber gingen Dachziegel und Fenster zu Bruch. Dabei ging die Druckwelle so sehr durch das Gebäude, dass selbst Fenster auf der anderen Seite herausgedrückt wurden. Dachdecker hatten sich schon am frühen Morgen um die Sicherung von losen Ziegeln gekümmert.

Im unmittelbar angrenzenden Nebengebäude entstand durch zerstörte Fensterscheiben größerer Schaden und es ist ebenfalls bis auf weiteres unbewohnbar. Die drei Bewohner kamen ebenso bei Verwandten unter. Ein größeres Problem war dagegen die Stromversorgung, denn stundenlang waren Teile der Friedensstraße sowie die Garten- und die Schulstraße in Großkorbetha ohne Energie. "Bis spätestens zum Abend aber haben wir das wieder im Griff", sagte Steffen Grossmann von einem Versorgungsunternehmen.

"Bei uns ist eine Bleiglastür kaputt gegangen. Ärgerlich ist auch, dass in unserem Garten die halbe Mauer von dem Schuppen liegt. Aber vor allem fühlen wir mit der Familie mit", berichtete Nachbarin Siegline Täubert. Ebenfalls, wenn auch nur leicht, geschädigt wurde Martin Patzschke, der zwei Grundstücke vom Unglückshaus wohnt: "Gott sei Dank ist nur ein Dachziegel herunter und im Bad ist was umgefallen, aber die Wucht der Explosion war im ganzen Haus zu spüren", so Patzschke. Rund 250 Meter Luftlinie entfernt wohnen Brigitte und Armin Deubel in der Goethestraße. Und selbst bei dem Rentner-Ehepaar wackelte eine Glastür. "Wir saßen gerade beim Morgenkaffee, als uns die Tassen fast aus der Hand rutschten, so laut war der Knall", so Brigitte Deubel. "Den haben sicher alle in Großkorbetha gehört und teilweise auch gespürt", sagte der stellvertretende Ortsbürgermeister Uwe Horn.