Burgenlandkreis Burgenlandkreis: «Mummerliese» setzt auf Zauberei
MARKRÖHLITZ/MZ. - Schon am Eingang zum Frühstücksraum steht eine steinerne Eule, die Inhaberin Elke Mummert zur Einweihung geschenkt bekam. Drinnen ist alles in Schwarz-Weiß-Rot gehalten. Die Filmuhr hängt hier ebenso an der Wand wie ein Hexenbesen. Und die Filme, die die 54-Jährige mag, soll man sich hier ansehen sowie die Potter-Bücher lesen können.
Zauberei spielt schließlich in der Gemeinde eine große Rolle, haben doch die Steinzeitmenschen auf sie in Zeiten der Sonnenwende zurückgegriffen. Die Existenz des Sonnenobservatoriums hat Elke Mummert und ihren Mann Frank darin bestärkt, dass eine Pension mit zehn Betten in fünf Zimmern ihre Gäste finden dürfte. "Und ich wollte noch einmal etwas Neues in meinem Leben tun."
Vor 13 Jahren war das Paar aus Naumburg nach Markröhlitz gekommen und hatte in der Winkelgasse gebaut. Ursprünglich sollte für Tochter Maxi vis-á-vis eine Bleibe errichtet werden. Ein Projekt, das sich zerschlug und 2007 im Bau einer Pension mündete, die nun fertig wurde. Gründe für die lange Bauzeit waren, dass viel in Eigenleistung getan und der Großteil aus dem Haushaltsbudget finanziert wurde.
Die alten Stallruinen haben einem Haus Platz gemacht, von dessen sehenswertem Laubengang die Türen zu den Zimmern abgehen. Die Erzieherin, die in einer Naumburger Kindereinrichtung arbeitet, schwärmt: "Es ist ideal. Bis zum Ortszentrum sind es nur ein paar Schritte und dennoch steht das Haus faktisch am Dorfrand." Nicht weit sei es bis in die Domstadt und nach Weißenfels. Ist Elke Mummert auf Arbeit, kann sie sich auf Schwiegermutter Christel verlassen, die die Pensionsgäste betreut und fürs Frühstück sorgt. Schwiegervater Fritz erledigt die Gartenarbeit, so dass sie im Mehrgenerationenhaus, wie sie es nennt, auch die eigene Mutter betreuen kann.
Für Bürgermeister Hilmar Panse (parteilos) ist die einzige Beherbergungsstätte in Markröhlitz eine Bereicherung. Zudem bringt sich das Ehepaar darüber hinaus ins Dorfleben ein und initiierte 2005 die Gründung eines Kultur-, Tourismus- und Sportvereins. Der organisiert Adventsmarkt und Silvesterveranstaltung. Demnächst soll im Gemeindehaus eine Bibliothek mit Literatur eingerichtet werden, die manche Menschen entsorgen wollten. Und da Frank Mummert, der im Ausland arbeitet, nebenbei auch Discjockey ist, stellt er seine Tontechnik auch für die Mitternachtsmesse zu Weihnachten zur Verfügung.
Die Außenanlagen der Pension werden im Frühjahr gestaltet. Ein Grillplatz soll ebenfalls entstehen. Gedanken gibt es außerdem, eventuell Kutschfahrten anzubieten. Auch wie es zum Namen für die Beherbergungsstätte gekommen ist, verrät Elke Mummert. Sie räumt ein, dass ebenso Namen wie "Zum grünen Winkel" im Gespräch waren. Doch sie habe mal in einer Behinderteneinrichtung gearbeitet und die Leute dort hätten sie Mummerliese genannt. Dieser Name habe erst Eingang in ihre E-Mail-Adresse gefunden und auf ihn habe sie auch bei der Namensgebung für die Pension zurückgegriffen.