Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Mit Computer zum Einsatz
LÜTZEN/MZ. - Die Lützener Feuerwehr hat ein neues "Mitglied". Es ist flach, viereckig, hat einen Bildschirm und eine Tastatur - und es kann überallhin mitgenommen werden. Der Neuzugang ist ein Laptop, den die Gemeinde Sössen, nach Anfrage der Wehr, sponserte und der nun unter anderem für Schulungszwecke bei den Brandschützern genutzt wird.
Bislang wurde das selbsterarbeitete Schulungsmaterial per Folien und Polylux an die Wand geworfen, nun haben der Laptop und ein Beamer diese Aufgabe übernommen. Eine Fernbedienung ermöglicht ein freies Bewegen im Schulungsraum, der Unterricht kann abwechslungsreicher gestaltet werden.
Themen wie "Feuerwehr und die Straßenverkehrsordnung" werden beispielsweise behandelt. "Im Einsatzfall müssen wir schließlich wissen, welche Rechte wir haben, wenn wir mit Sondersignal unterwegs sind", erklärt Thomas Schubert, stellvertretender Ortswehrleiter in Lützen. Einmal pro Woche findet die zweistündige theoretische und praktische Ausbildung dort statt. 47 aktive Mitglieder
zählt die Lützener Wehr, mindestens 25 Einsätze im Jahr sind Pflicht. Bisher musste die Wehr etwa 30 Mal ausrücken. "Das ist weniger als in den vergangenen Jahren", so Torsten Schubert, der bemängelt, dass durch die normale Berufstätigkeit aller Mitglieder vor allem tagsüber die Kräfte fehlen.
Auch zur sogenannten Unfallverhütungsvorschrift haben die Feuerwehrleute durch Austausch mit anderen Wehren und durch Internetrecherche Material zusammengetragen, welches sie in Computerpräsentationen als Schulungsgrundlage nutzen.
Für die freiwilligen Feuerwehren ist dabei die Ausbildungsrichtlinie maßgeblich. Diese legt fest, was wie oft geprüft werden muss. "Einmal im Jahr muss eine Belehrung zu diesen Themen erfolgen", so Stadtwehrleiter Torsten Schubert, der zudem die Qualifikation als Ausbilder für technische Hilfeleistung erworben hat. Für 43 Autobahn-Kilometer auf der A 38 und der A 9 sind die Lützener Brandschützer unter anderem zuständig. Eingeklemmte Personen aus verunfallten Fahrzeugen zu befreien, gehört zu Einsätzen nicht selten dazu. "Aber die Technik bleibt ja nicht stehen. Mittlerweile haben viele Autos bis zu zwölf Airbags, einige werden statt mit Benzin oder Diesel mit Erdgas betankt", nennt Torsten Schubert die Herausforderungen, die sich zusätzlich bei der Bergung ergeben.
Deshalb habe die Lützener Feuerwehr auch ein Programm auf dem Laptop, welches alle Autotypen aufführt und genau zeigt, wo im Bedarfsfall das Schneidwerkzeug angesetzt werden kann und wo es auch für den Feuerwehrmann brenzlig wird. "Und das Gute ist, mit dem tragbaren Gerät sind wir mobil, können es zum Einsatz mitnehmen und dann mithilfe des Programms sehen, wie wir vorgehen müssen", ergänzt Bruder Thomas Schubert.
Doch nicht nur für den Ernstfall ist das ein Vorteil. Auch die Schulung der Ortswehren ist damit möglich, weil man ohne viel Aufwand die Technik überallhin mitnehmen kann. Man wolle die umliegenden Ortswehren mehr in die Ausbildung miteinbeziehen und sei nun flexibler, nennt Torsten Schubert einen weiteren Aspekt. "Denn ohne ordentlich ausgebildete Feuerwehrleute können wir keinen ordentlichen Einsatz fahren", ergänzt der Lützener Stadtwehrleiter.