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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Mirko muss in den Käfig

Von Matthias Voss 17.02.2012, 16:25

Grossgörschen/MZ. - "Seid Ihr gut drauf?" Das war am Donnerstagabend die wahrscheinlich einzige unsinnige Bemerkung, die Moderator Jörg Hexel von sich gab. Denn die 400 Frauen im Dorfkrug in Großgörschen brachten den Saalboden zum wackeln, flippten regelrecht aus und hatten einfach nur ihren Spaß. Und dafür war auch Hexel selber verantwortlich, der in diesem Jahr gewohnt gekonnt durch das Weiberfastnachtsprogramm führte. Natürlich in Frauenkleidern, immer mit einem frivolen Spruch auf den Lippen und selbst singend dem ein oder anderen schiefen Ton noch was Witziges abgewinnend.

"Der Hexel macht das so individuell und genial, so was gibt es sonst nirgendwo", war Anja Viehweg aus Bothfeld vom Dialekt des Moderators, aber auch vom Auftritt der eigenen Männer vom Röckener Carnevals Club begeistert. Die hatten sich mit "Muskelpaketen" verkleidet und "strippten" zu fortgeschrittener Stunde. Aber einen richtigen Stripper bekamen die Frauen natürlich auch zu Gesicht. Dazu diverse Auftritte von Karnevalsmännern als Blues Brothers, mit Saxofonen oder als Bauchtänzer"innen".

"Ich gehe seit zehn Jahren zur Görschener Weiberfastnacht, aber ich habe das Gefühl, dass die von Jahr zu Jahr immer besser wird," sagte Sibylle Lindner aus Weißenfels. Sie gehe sonst überhaupt nicht zum Karneval, aber Großgörschen wolle sie nicht ausfallen lassen. Genauso wie die Einheimische Eva Becker, die einzig über die Anzahl der heimischen Männer ein wenig enttäuscht war: "Schade, dass nur so wenige aus unserem Verein am Programm teilgenommen haben."

Männer waren generell gesehen natürlich Mangelware im Dorfkrug. Die wenigen mussten die Frauen entweder bedienen, gehörten zum Programm oder wurden halbnackt wie Mirko (den vollen Namen will die Redaktion gar nicht wissen) in einen Käfig gesteckt, wo der arme Kerl sich dann zum Affen machen durfte. Den Frauen war es nur recht. Die von Hexel immer mal wieder eingestreuten Mirko-Einlagen wurden genauso frenetisch gefeiert, wie die unvermeintlichen Schunkellieder.

Passend zum Motto des Abends "Liebe, Lust und Leidenschaft" war auch das allgemeine Gruppenkuscheln der Renner, das genauso wiederholt werden musste, wie die einzelnen Programmpunkte. Ohne Zugabe durfte niemand vom Parkett. Und das wurde dann nach dem offiziellen Teil, von den Frauen belagert. Tanz mit Livemusik war angesagt - die Letzte soll kurz vor 5 Uhr am Freitagmorgen gegangen sein.