1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Burgenlandkreis: Burgenlandkreis: In Neptuns Bann gefangen

Burgenlandkreis Burgenlandkreis: In Neptuns Bann gefangen

Von CORNELIA FUHRMANN 07.08.2011, 16:40

HOHENMÖLSEN/MZ. - Das Thermometer zeigt 28 Grad im Schatten. Der vorhergesagte Regen bleibt aus, stattdessen strahlte am Sonnabend die Sonne vom Himmel. Ein perfekter Tag, um das Strandfest am Hohenmölsener Mondsee zu feiern.

Das hat sich auch Familie Schmalz aus dem Weißenfelser Ortsteil Langendorf gedacht. "Wir haben das Wetter gleich genutzt", sagt Katja Schmalz. Die Familie sei gezielt wegen des Strandfestes gekommen, das mit Clown und verschiedenen Aktivitäten wie der Eisenbahn und Buggys vom Lützener Verein Jugend und Technik, einer Tombola, mehreren schwimmenden Klettermöglichkeiten dazu einlädt, einen abwechslungsreichen Tag zu verbringen. "Meine Eltern waren unsere Informanten, sie hatten davon in der MZ gelesen", ergänzt Karsten Schmalz, gebürtiger Hohenmölsener, der gerade Töchterchen Hannah von der Hüpfburg in Empfang genommen hat. Die sei für die Zweieinhalbjährige das Größte, sagt er.

Petra Robst und ihre Tochter Madlen haben sich auf die Fahrräder geschwungen, sind zum See geradelt und haben es sich im Schatten eines Baumes auf der Liegewiese gemütlich gemacht. "Ich genieße sozusagen meine Sommerferien vor der Haustür", so die 13-jährige Madlen. "Besser geht es doch gar nicht", findet Petra Robst, die vor allem auf das "Ungetüm" wartet - den Wassergott Neptun, der am Nachmittag aus den Fluten steigt. Zuvor haben sich seine Piraten-Gehilfen unter die Besucher gemischt und diese mit schrägen Tänzen unterhalten, um dann blitzschnell zuzupacken und Neptun ihre "Opfer" zu präsentieren.

Unterdessen steht Claudia Gruner bis zu den Knöcheln im Wasser des Mondsees, noch unentschlossen, ob sie es wagt, ganz hineinzugehen. "Heute muss ich mich eigentlich trauen, denn es ist unser letzter Tag hier", sagt sie. Zwei Wochen seien sie zum Camping am Mondsee gewesen, kämen aus dem vogtländischen Plauen. Bereits im dritten Jahr verbringe sie mit Lebensgefährte Mario Damm und Sohn Jannik ihren Urlaub in Hohenmölsen. Dorthin gelockt worden seien sie von Ilona Nebel. "Wir verbinden hier den Urlaub mit der Petö-Therapie meiner Tochter", sagt die Mutter der neunjährigen Antonia, die beim Weißenfelser Verein Ponte Kö in Behandlung ist. "Antonia freut sich immer, wenn sie am Mondsee ist, es ist wirklich schön hier. Super ist auch, dass es mittlerweile behindertengerechte Toiletten gibt", sagt Ilona Nebel. Wichtig finde sie die Vorführung der Rettungsschwimmer der DLRG. Die zeigen, wie zwei gekenterte Personen aus dem See geborgen werden. Steffen Barthel, technischer Leiter der Ortsgruppe Weißenfels-Hohenmölsen, erklärt den Badegästen die Schritte in der medizinischen Versorgung bis zum Eintreffen des Notarztes.

"Wir können froh sein, dass wir so einen schönen See in der Nähe haben", sagt Andreas Röder aus Teuchern, der mit Söhnchen Pascal am Strand sitzt. Der Vierjährige ist eifrig dabei, Eimerchen für Eimerchen Wasser aus dem See zu holen und Kanäle zu bauen. Angst, dass der See bald leer sei durch seine Arbeit, hat der Knirps aber nicht. "Das reicht, das Wasser, es ist noch der ganze See voll", sagt er im Brustton der Überzeugung.

Selbst Außerirdische haben den Weg gefunden. Auf einem sogenannten Quadrocopter sitzt die bekannte Star-Wars-Figur Yoda. Das Fluggerät ist nur eines von vielen, das die Modellflugsportler mitgebracht haben und den Strandfestgästen vorführen. "Es sind 35 Piloten aus fünf Bundesländern mit ihren Familien hier dabei", sagt Klaus Kirsch. Sie unterstützen seit zwölf Jahren das Strandfest und sie werden auch beim nächsten Mal dabei sein, verspricht er.