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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: 100 Jahre Schule

Von andreas richter 18.07.2012, 17:35

leissling/MZ. - Erika Butzke musste am Mittwoch viele Hände schütteln. Und das hatte seinen besonderen Grund. Immerhin feierte jene Schule, die sie seit mehr als zwanzig Jahren leitet, ihr hundertjähriges Bestehen.

Und so strömten zum Festtag gleich mehrere Generationen auf den Hof der Grundschule im Weißenfelser Ortsteil Leißling. So wie Karina Schlag und Thomas Schulze. Beide besuchten zwischen 1976 und 1986 die damalige Polytechnische Oberschule, an der die heutige Leiterin zu dieser Zeit bereits Lehrerin war. Wie die Zeit damals war? "Gut natürlich, sonst wären wir ja heute nicht hierher gekommen", meinte Karina Schlag und Thomas Schulze fand es gut, dass man seinerzeit noch von der 1. bis zur 10. Klasse an einer Schule geblieben ist. Die Zeiten, da die Leißlinger Bildungsstätte nur noch als Grundschule existierte, hat dagegen Elin Schlag miterlebt. Von 1999 bis 2003 besuchte die junge Frau die Dorfschule und kehrte am Mittwoch noch einmal dahin zurück.

Während sich die Klassen auf ihren Auftritt beim Schulfest vorbereiteten, begegnete Reinhard Kutschbach im Gedränge auf dem Hof seinem ehemaligen Lehrer Horst Wolf. "Ich hab' ein Bild mitgebracht. Da spielen wir an der Maulbeerhecke", plauderte der Leißlinger, der 1954 eingeschult wurde. Wo die Hecke einst wuchs, steht heute der zwischenzeitliche Anbau der Schule. Und Reinhard Kutschbach ist mittlerweile Großvater. Deshalb nahm er am Morgen auch an einer Gesprächsrunde in der 2. Klasse teil, in der sein Enkel Janik lernt. "Wir haben den Kindern von unserer Schulzeit erzählt", berichtete er am Nachmittag. Vom Schulgarten und alten Bänken, von Schiefertafeln und von Disziplin, von der es wohl früher etwas mehr gegeben habe als heute. "Das war eben eine andere Welt", sagte Kutschbach und tauchte wieder in die heutige ein.

Zum bunten Programm, mit dem die Kinder am Nachmittag die vielen Gäste auf dem Hof unterhielten, gehörte auch ein neues Lied für die Hundertjährige. Den Text hatte die Viertklässlerin Antonie Wartewig geschrieben. Als Dank für die vergangenen vier Jahre. Ab September wird sie am Goethegymnasium lernen. "Ich freue mich darauf. Doch eigentlich wäre ich auch gern hier geblieben", meinte sie vor der Premiere des Schulliedes.