Brummendes Geschäft Brummendes Geschäft: Weißenfelser erfüllt sich Traum von eigener Bienenzucht im Garten

Burgwerben - Von außen wirken die beiden Holzkisten im Garten von Peer Angrick recht unscheinbar. Doch in ihrem Inneren summt und brummt es. Denn bei den Kisten in der Parzelle in der Kleingartenanlage Burgwerben handelt es sich um Bienenmagazine. „Zwei Völker mit insgesamt rund 20.000 Bienen leben derzeit darin“, erzählt Angrick stolz. Im Sommer werden es mehr als doppelt so viele sein. Denn nach den Wintermonaten sind die beiden Bienenköniginnen nun dabei, ihren Stamm aufzubauen.
Mit den warmen Frühlingstemperaturen, werden die Bienen aktiv
„In den Wintermonaten schrumpft ein Bienenvolk auf 5.000 Tiere“, erzählt der 56-Jährige Berufsschullehrer. „Die Tiere ernähren sich in dieser Zeit von Futterreserven.“ Die kalten Temperaturen überstehen sie, indem sie eine sogenannt Wintertraube bilden. Dabei rücken die Bienen eng um die Königin herum zusammen und erzeugen in dem Stock Wärme, indem sie ihre Flügelmuskeln erzittern lassen.
Jetzt, mit den warmen Frühlingstemperaturen, werden die Tiere jedoch aktiv. Die Königin beginnt damit, Eier zu legen, aus denen nach drei Tagen Larven schlüpfen. „Nahrungsgrundlage für diese Larven sind der Nektar aus den Blüten sowie die eiweißhaltigen Pollen“, erklärt der Hobbygärtner. Diesen sammeln die Insekten nun bei ihren Ausflügen in der Umgebung von Angricks Schrebergarten und füllen geschäftig die Waben seines Bienenmagazins.
Für die Bienen: Garten so naturbelassen wie möglich zu gestalten
„Damit Bienen eine gute Lebensgrundlage haben, benötigen sie eine große Pflanzenvielfalt“, erklärt er. Darum hat er rings um die Bienenkästen zwei Beete angelegt und darauf Kräuter- sowie Wildblumensamen ausgestreut. „Solche Wiesen gelten als wahres Bienenparadies.“ Darüber hinaus, so der Weißenfelser, benötigen die Insekten auch Wasser zum Trinken. Darum hat er einen kleinen Brunnen im Garten aufgestellt.
Eigene Bienenzucht ist lang gehegter Traum
Insgesamt legt Angrick Wert darauf, den Garten so naturbelassen wie möglich zu gestalten. Erst letztes Jahr hatte er die Parzelle in Burgwerben gepachtet. „Bienen haben mich schon als kleines Kind interessiert“, erklärt er.
„Das einzelne Tier hat in der Natur nicht die geringste Chance zu überleben. Aber innerhalb ihres Stamms ist die Arbeitsteilung der Insekten so aufeinander abgestimmt, dass sie ihre Art erhalten. Das hat mich immer fasziniert.“ Schon lange habe er darum den Wunsch gehegt, eine Bienenzucht zu betreiben. Nun hat er sich im Kleingarten diesen Traum erfüllt.
Schöner Nebeneffekt: „Man kommt raus aus den eigenen vier Wänden und lernt nette Leute über den Gartenzaun kennen.“ Neben seinen Bienen kümmert sich Angrick derzeit auch um die Beete. Erdbeeren, Karotten, Zwiebeln, Gurken und Kartoffeln sollen hier wachsen. Dabei setzt er auf natürliche Schädlingsbekämpfung: Zum Beispiel pflanzte er Meerrettich um das Kartoffelbeet, um die Knollen vor dem Kartoffelkäfer zu schützen.
Vorteile der Bienenzucht ist der eigene Honig
Am meisten freut er sich jedoch auf den ersten eigenen Honig. „Wenn die Waben gefüllt sind, werden sie in einem speziellen Gefäß geschleudert“, erklärt er. Danach solle der Honig etwa zwei Wochen täglich mehrere Minuten lang gerührt werden, um die Kristalle zu zerkleinern und eine cremige Konsistenz zu erzeugen, bevor er in Gläser abgefüllt wird.
„Ich esse leidenschaftlich gern Honig, am liebsten morgens aufs Brot oder im Müsli“, schwärmt Angrick. Insgesamt rechne er mit einem Ertrag von 25 bis 30 Liter Honig. Das genüge für den Eigenverbrauch sowie als Geschenk für Freunde und Verwandte. „Geld will ich damit nicht verdienen. Die schönste Belohnung ist der Genuss.“
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