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Briefkästen in Lützen verschwinden Briefkästen in Lützen verschwinden: Lücke in Zorbau verärgert

Von HEIKE RIEDEL 20.01.2015, 20:52
Hier hat im September noch ein Briefkasten gestanden. Schon seit Monaten kann Grit Böttcher in Zorbau ihre Post nicht mehr einwerfen.
Hier hat im September noch ein Briefkasten gestanden. Schon seit Monaten kann Grit Böttcher in Zorbau ihre Post nicht mehr einwerfen. Marco Junghans Lizenz

LÜTZEN - Mehr Briefporto, aber weniger Service? Das fragt unsere Leserin Grit Böttcher verärgert. Grund ist, dass sie Briefkästen nicht mehr an jenen Orten findet, wo sie früher ihre Post einwerfen konnte. Sie schreibt nicht nur zur Weihnachtszeit gern Karten und Briefe. doch mit dem Verschicken wird es der Gerstewitzerin immer schwerer gemacht, meint sie. „Ich muss feststellen, dass in meiner näheren Umgebung immer mehr Briefkästen verschwinden - und das auf Nimmerwiedersehen“, beklagt sie.

Nicht weniger Standorte

Vor Jahren habe sich noch ein Briefkasten in Gerstewitz genau gegenüber ihrem Wohnhaus befunden, am Gebäude der ehemaligen Feuerwehr, das heute ein Wohnhaus ist. Jetzt gebe es im gesamten Ort keinen mehr. Deswegen habe sie den Kasten im benachbarten Zorbau genutzt. Der habe verkehrsgünstig gelegen, man konnte mit dem Auto gut heranfahren, ohne jemanden zu behindern. Doch der sei seit einigen Monaten nun auch verschwunden, berichtet die Frau. Dabei fällt ihr auf, dass dies nur auf Dörfern ein Problem zu sein scheint, es in den Städten, zum Beispiel in Weißenfels, ausreichend Briefkästen gebe.

Der Eindruck, dass das Briefkastensystem ausgedünnt werde, ist falsch, stellt Anke Blenn, Pressesprecherin der Deutschen Post - DHL, fest. Die Deutsche Post habe sich nach der letzten Optimierung ihres Postkastensystems 2003 verpflichtet, mindestens 108 000 Kästen vorzuhalten. Und sie habe aktuell sogar noch 110 000 Kästen stehen. Nur in Einzelfällen geschehe es, dass Postkästen ohne Ersatz abgenommen werden. So wie in Gerstewitz, wo der Kästen nicht mehr an dem neu hergerichteten Wohnhaus hängen sollte.

Der Standort Sorbenaue 24 im Lützener Ortsteil Zorbau werde aber erhalten. Dort sei Ende September 2014 der Kasten abgenommen worden, weil es eine Baumaßnahme gegeben habe. Er soll aber wieder dorthin kommen, und das schon bald, „Ende Januar, das heißt in der 5. Kalenderwoche, wird er am gleichen Standort wieder aufgebaut“, schreibt Blenn. Der Bau der Mauer an der ehemaligen Molkererei, wo der Postkasten seinen Standort hatte, ist schon längst wieder in Ordnung, stellt Grit Böttcher dazu fest.

Wege bis zu einem Kilometer

In Zörbitz gibt es in der Brunnengasse 6 zum Beispiel den nächsten Briefkasten. Ein weiterer ist dann in Granschütz zu finden. Dass die Dörfer nicht vergessen werden, belegt Blenn auch an den Standorten von Briefkästen in Stößwitz, Gostau, Kleingöhren und Röcken. Nicht mehr als einen Kilometer lang sollte der Weg zum Kasten in zusammenhängend bebauten Wohngebieten sein. Dies gelte auch für die Städte.

Zudem hätten Postkunden in den ländlichen Regionen auch die Möglichkeit, dem Postboten auf dessen Zustelltour Briefe, Karten, Päckchen und Pakete mitzugeben, macht Blenn aufmerksam. „Damit ist es besonders älteren beziehungsweise nicht mobilen Postkunden möglich, ohne größere Wege ihre Sendungen bequem von der Haustür aus auf den Postweg zu geben“, so Blenn.

Informationen über Briefkästen, Postfilialen, Packstationen, Paketboxen und Briefmarkenautomaten (auch Standorte, Leerungszeiten) unter www.deutschepost.de/postfinder