Brandschutz in Hohenmölsen Brandschutz in Hohenmölsen: Dem Löschteich geht das Wasser aus

Hohenmölsen - Die Löschteiche, aus denen die Feuerwehren im Einsatzfall ihr Wasser entnehmen, sind in der Einheitsgemeinde Hohenmölsen in einigen Fällen in einem schlechten Zustand. Darauf hat Stadtwehrleiter Michael Geißler auf der jüngsten Sitzung des Hohenmölsener Stadtrates aufmerksam gemacht. Als Beispiel nannte Geißler den Feuerlöschteich in Jaucha. Er verwies unter anderem auf defekte Absperrungen und einen zu niedrigen Wasserstand. Letzteres treffe auch auf den Feuerlöschteich im Ortsteil Werschen zu. Der Löschteich am Hohenmölsener Südhang sei verschlammt, sagte Geißler weiter.
Der Hohenmölsener Stadtwehrleiter gab im Stadtrat einen umfangreichen und durchaus kritischen Bericht zur aktuellen Situation in den Feuerwehren der Einheitsgemeinde. „Ich wollte ohne große Polemik auf aktuelle Probleme aufmerksam machen“, sagte Geißler nach dem Bericht gegenüber der MZ. Einig sind sich Wehrleiter, Stadträte und Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) darin, alle sieben Ortswehren in der Einheitsgemeinde auch künftig erhalten zu wollen. Keine Selbstverständlichkeit mehr - spätestens seitdem der Stadtrat im benachbarten Teuchern am Montag die Auflösung der Ortsfeuerwehr in Schelkau beschlossen hat.
Stärkere Spezialisierung der Ortswehren nötig
Um alle Ortsfeuerwehren erhalten zu können, müssten sich die Wehren allerdings künftig stärker spezialisieren, so Geißler. Der Wehrleiter konfrontierte die Stadträte gleich mit einem ganzen Katalog zur schrittweisen Verbesserung der materiell-technischen Basis der Feuerwehren. So müsse beispielsweise in Granschütz, Rössuln und Taucha in einen zeitgemäßen Sanitärbereich für männliche und weibliche Feuerwehrmitglieder investiert werden. In mehreren Wehren, so in Rössuln und Wählitz, müsse die Ausstattung mit Fahrzeugen verbessert werden. Darüber hinaus gebe es in einigen Gerätehäusern dringenden Reparaturbedarf. Geißler verwies darauf, dass Teile des neuen Feuerwehrhauses in Hohenmölsen bereits Feuchtigkeitsschäden aufweisen. Positives Beispiel sei das Anfang 2015 eingeweihte Feuerwehrhaus in Werschen.
Sechsstellige Investitionssummen
„Wir kennen die Situation in den Ortsfeuerwehren sehr genau“, sagte Hohenmölsens Bürgermeister gegenüber der MZ. Es sei natürlich Aufgabe des Stadtwehrleiters, in seinem Jahresbericht auf Mängel bei der Ausstattung der Feuerwehren aufmerksam zu machen. Hohenmölsen investiere jedes Jahr „eine hohe sechsstellige Summe“ in seine Brandschützer. Was die Feuerlöschteiche betrifft, so werde in jedem Jahr eines der Gewässer saniert. Um eine grundlegende Verbesserung der sanitären Bedingungen in Granschütz und Taucha erreichen zu können, seien Förderanträge gestellt worden. Die Auftragsvergabe für ein neues Feuerwehrfahrzeug in Rössuln soll laut Bürgermeister Haugk im Oktober erfolgen.
Ehrenzeichen für Verdienste im Brand- und Katastrophenschutz
Die sieben Wehren der Einheitsgemeinde Hohenmölsen haben dem Bericht des Stadtwehrleiters zufolge derzeit 236 Mitglieder. Darunter sind 131 aktive Einsatzkräfte. In drei Jugendfeuerwehren, in Hohenmölsen, Granschütz und Taucha, sind knapp 40 Nachwuchs-Brandschützer aktiv.
Bis Mitte September sind die Hohenmölsener Feuerwehren in diesem Jahr zu 92 Einsätzen ausgerückt. Ein Schwerpunkt war dabei der Holzplatz in Taucha. Dort gab es laut Geißler innerhalb von acht Wochen allein sieben Einsätze. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 141 Einsätze. ari
Der Jahresbericht des Stadtwehrleiters fällt in eine Zeit, da die Stadt Hohenmölsen die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes diskutiert. Nach der Beratung in den Ortschaftsräten sollen der Plan und eine Risikoanalyse zum Brandschutz noch in diesem Jahr dem Stadtrat vorgelegt werden.
Vor seinem Bericht im Rat hatte Michael Geißler, seit 2004 Stadtwehrleiter in Hohenmölsen, eine besondere Gratulation der Stadträte erhalten. War er doch vom Land mit dem silbernen Ehrenzeichen für Verdienste im Brand- und Katastrophenschutz ausgezeichnet worden. (mz)

