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Brandhaus von Granschütz Brandhaus von Granschütz: "Der Schandfleck muss weg"

Von Petra Wozny 12.11.2014, 09:27
Der ehemalige „Nordstern“ ist nun ein Schandfleck im Dorf Granschütz.
Der ehemalige „Nordstern“ ist nun ein Schandfleck im Dorf Granschütz. Peter Lisker Lizenz

Granschütz - Fast auf den Tag genau vor vier Wochen ist in Granschütz das ehemalige Gasthaus „Nordstern“ ein Opfer der Flammen geworden. Das Feuer ist gelöscht, der Rauch verflogen - das verkohlte Haus erinnert jedoch nach einem Monat an das Ereignis, als sei es gestern erst geschehen. „Der Schandfleck muss weg“, ist die Meinung des Ortsbürgermeisters Hilmar Geppert (parteilos) und er hat damit viele Bürger des Dorfes hinter sich. „Heruntergefallene Ziegel, zerborstenes Glas - das passt nicht in den gepflegten Ort“, findet zum Beispiel der 31-jährige Michael Zelsmann. Die Seniorin Teumer findet nicht nur den unordentlichen Eindruck beklemmend, sondern richtet den Blick auf die durch das Feuer entstandene Unfallgefahr. „Das Haus ist einsturzgefährdet. Das ist doch gefährlich.“

Die Stadt Hohenmölsen hat den Zugang zum Haus per Absperrband und Gitter versperrt. Vier Wochen war die Hauptstraße per Ampelregelung befahrbar. Dies wiederum führte bei Autofahrern zu Frust, wenn vor allem in den Abendstunden kaum Fahrzeuge die Straße passierten und die wenigen dann auf menschenleerer Straße halten mussten. Die Straßenverkehrsbehörde des Burgenlandkreises hat in der vergangenen Woche geprüft, ob eine Regelung durch Schilder möglich wäre. Nun ist die Ampel weg. Autofahrer müssen den Gegenverkehr wechselseitig beachten. Der Fahrzeugverkehr ist dadurch flüssiger geworden, ist zu hören.

Dauer der Räumung noch nicht abschätzbar

Wie lange es dauern wird, bis das Haus beräumt werden kann, ist nicht absehbar, ist vom Bauordnungsamtsleiter der Kreisverwaltung, Udo Thieme, zu hören. Der Immobilienbesitzer des abgebrannten Hauses lebe in Österreich und damit im Ausland. Dies erschwere den gesamten Prozess. Dennoch sei er informiert und habe bekundet, sich zu kümmern. Zeitgleich sei durch Naumburg ein Anhörungsverfahren eingeleitet worden. Darin wurde dem Besitzer ein Frist zur Beräumung der Unfallquelle gesetzt. Hält er sie nicht ein, so Thieme, werde eine Nachfrist gesetzt. Dann habe der Burgenlandkreis die Hände frei, um eine Ausschreibung für eine Abrissfirma aufzusetzen.

„Wir wissen, es ist unschön und wir sind uns der Tatsache bewusst, dass hier Gefahr im Verzug ist. Doch uns sind die Hände gebunden. Wir dürfen nicht einmal heruntergefallene Ziegel aufheben, da es sich dabei um Privateigentum handelt“, sagt Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (parteilos). Bis die Abrissbirne zum Einsatz kommt, könne laut Thieme noch Monate dauern. Die Kosten der Beräumung, so schätzt der Kreis, werde mit Sicherheit fünfstellig. „Mindestens“, sagt Thieme. (mz)