Berufsbildenden Schulen Berufsbildenden Schulen: Bäcker-Azubis müssen nicht mehr nach Dessau

Weißenfels - An den Berufsbildenden Schulen (BbS) im Burgenlandkreis, die ihren Hauptsitz in Weißenfels haben, wird es künftig wieder eine Fachklasse für die Ausbildung zum Bäcker und Konditor geben. In den letzte Jahren mussten Azubis dieser Fachrichtung ab dem zweiten Lehrjahr in die Berufsschule in Dessau gehen. Wie Landrat Götz Ulrich (CDU) informierte, gehörte das zum Paket, das Ende vorigen Jahres vom Kreistag als Schulentwicklungsplan für den Zeitraum bis zum Schuljahr 2020/21 verabschiedet worden ist. Dieser Plan wurde jetzt vom Landesschulamt genehmigt, allerdings nicht mit allen beantragten Bildungsgängen.
Was die Bäcker und Konditoren betrifft, so wird es an den BbS eine Regionalklasse für Fachverkäufer und Fachverkäuferinnen im Lebensmittelhandwerk mit der entsprechenden Spezialisierung geben. Besucht wird sie von den Azubis dieser Fachrichtung aus dem gesamten Regionalbereich Süd, der den Burgenlandkreis, den Landkreis Mansfeld-Südharz, den Saalekreis und die Stadt Halle umfasst.
Landesfachklasse für Fleischer
Neu ist auch, dass an den BbS des Burgenlandkreises künftig Fleischer aus dem gesamten Land Sachsen-Anhalt unterrichtet werden. Die künftige Landesfachklasse ersetzt die bisherige Regionalklasse.
Genehmigt wurde für den Burgenlandkreis auch das Fachgymnasium Gesundheit und Soziales. Das ergänzt nach den Worten von Ulrich sinnvoll das bereits vorhandene Fachgymnasium in den Fachrichtungen Wirtschaft und Ingenieurwissenschaften.
Keine Genehmigung bekam der Burgenlandkreis dagegen für die Ausbildungsberufe Industriekaufmann und Industriekauffrau und Kaufmann beziehungsweise Kauffrau im Groß- und Außenhandel. „Das wollten wir neu in den Burgenlandkreis holen“, sagte Ulrich. Die entsprechenden Azubis aus dem Burgenlandkreis müssen daher weiter in die BbS des Saalkreises gehen. Das Landesschulamt habe die Entscheidung damit begründet, dass eine „weitere Aufsplittung der festgelegten Beschulung nicht im Interesse des Landes liegt“.
Müssen Systemgastronomen und Restaurantfachleute weiter nach Halle?
Noch nicht entschieden ist über die vom Burgenlandkreis beantragten Regionalklassen für Systemgastronomen und Restaurantfachleute ab dem Schuljahr 2017/18. Bislang gehen die Auszubildenden aus dem Kreis in der Stadt Halle zur Schule. Um solche Regionalfachklassen im Burgenlandkreis einzurichten, brauche man die Unterstützung der Industrie- und Handelskammer sowie der Netzwerke der Wirtschaft, sagte Ulrich.
Insgesamt könne sich das Ergebnis sehen lassen. Unter anderem auch deshalb, weil die „wichtige Ausbildung der Hotelfachleute gehalten werden konnte“, betonte Ulrich. Damit seien entscheidende Weichen für den Tourismusstandort Burgenlandkreis gestellt. (mz/ze)