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Bereichsleiterin in der Onkologischen Ambulanz Bereichsleiterin in der Onkologischen Ambulanz: Eine dankbare Aufgabe

Von Klaus-Dieter Kunick 24.06.2017, 10:00
Franziska Held (rechts) bereitet eine Infusion vor, während Schwester Silke Walch einem Patienten eine Bluttransfusion anlegt.
Franziska Held (rechts) bereitet eine Infusion vor, während Schwester Silke Walch einem Patienten eine Bluttransfusion anlegt. Michael Thomé

Weißenfels - Franziska Held arbeitet im Bereich der Medizin. Mit der wollte sie es von jeher zu tun haben, schon als Kind. Dass nicht alle Träume in Erfüllung gingen, darüber hegt sie rückblickend keinen Groll. Ihre Lebensplanung lag klar vor ihr: Nach der 10. Klasse erlernte sie den Beruf einer Kinderkrankenschwester. Doch Franziska Held wollte mehr - sie traute sich ein Medizinstudium zu. Aber das wiederum brachte Konsequenzen mit sich - notwendig machte sich das Abitur.

„Doch ich habe zu DDR-Zeiten keinen Abiturplatz erhalten, weil ich den Studienwunsch Medizin angab und man da keinen Bedarf gesehen hatte“, berichtet sie. Das Abitur holte sie nach der Wende in der Abendschule nach. Notgedrungen ließ sie vom Studium ab, nicht von der Medizin, der hielt sie weiterhin die Treue. Im Laufe der Jahre kam sie als Krankenschwester mit Patienten in Kontakt, die sich nach der Diagnose Krebs einer Chemotherapie unterziehen mussten.

Es wurden mehr und mehr Krebspatienten

Es wurden mehr und mehr Krebspatienten - bis sich die Weißenfelser Klinikleitung 2002 entschloss, zum stationären Bereich eine ambulante Station hinzuzufügen. Denn gar zu viele erkrankte Frauen und Männer mussten nach Halle oder Leipzig zur Chemotherapie fahren. Zusammen mit der Oberärztin Ines Kühne baute Franziska Held die Onkologische Ambulanz auf, auf der anfangs vier Schwestern arbeiteten, inzwischen sind es sechs und ab September kommt eine siebte Stelle hinzu.

Waren es einst rund 400 Patienten, die in dieser Station behandelt wurden, verdoppelte sich diese Zahl mittlerweile. „Wenn ich zu Weiterbildungen fahre, stelle ich immer wieder fest, dass sich unsere Klinik nicht zu verstecken braucht“, berichtet die 47-Jährige. „Wir sind definitiv gut aufgestellt, wovon andere profitieren können“, ergänzt die Naumburgerin, deren Sohn Johannes (17) die Sportschule in Jena besucht, um später vielleicht seine Brötchen als Fußballer zu verdienen.

Patienten so gut wie möglich auf dem Weg der Chemotherapie begleiten

Als Beleg für die gute Arbeit nennt sie unter anderem Pflegekonzepte, um die andere Kliniken die Weißenfelser beneiden. Franziska Held, die in ihrer Freizeit gern Tennis spielt und viel Humor mag, denkt über ihren Job: „Ich möchte die Patienten so gut wie möglich auf dem Weg der Chemotherapie begleiten, für sie da sein.“ Dies sei eine unheimlich dankbare Aufgabe. Eine Einschränkung macht die Bereichsleiterin: Im Urlaub lasse sie ihre Arbeit hinter sich.

„Ich muss abschalten, mich regenerieren.“ Als ihr ein Pharmareferent ein Buch empfahl, in dem eine Mutter das Leben ihrer krebskranken Tochter schildert, habe sie abgelehnt, dies im Urlaub zu lesen. Später, ja, keine Frage. Im Urlaub müsse sie Kraft schöpfen. Kraft für die täglichen Aufgaben. (mz)