Restaurant in Weißenfels Bella Mia in Weißenfels muss wegen Wasserschaden schließen

Weißenfels - Das Bella Mia im Weißenfelser Fürstenhaus an der Leipziger Straße hat zu. Seitdem das stadtbekannte Restaurant geschlossen ist, gibt es immer wieder Gerüchte. Ärger soll es zwischen dem Betreiber Hassan Laamimach und der Stadtverwaltung als Verpächter gegeben haben, sagen die einen. Der Gastronom werde die Gaststätte nicht mehr öffnen, nachdem es nun einmal zu ist, heißt es von anderen. Manche Menschen fragen sich wiederum, warum es überhaupt vor gut einer Woche geschlossen worden ist.
Küchenboden muss erneuert werden
„Ein Wasserschaden“, sagt Hassan Laamimach, sei die Ursache. Die Misere befindet sich in der Küche. Der Boden muss komplett erneuert werden, teilt er weiter mit. Anders gehe es nicht. Durch die Wärme bestehe die Gefahr, dass sich Schimmel bilde oder Ungeziefer durch die feuchte Luft angelockt werde.
Für den Gastronom ist das eine unvorstellbare Situation. Also muss in der Küche gebaut werden. Daher nimmt er es auch in Kauf, dass gerade jetzt in den lukrativen Sommermonaten, in denen die Gäste gern im idyllischen Innenhof saßen, keine Umsätze gemacht werden. Normalerweise hatten viele auch damit gerechnet, dass dort während der Fußball-Europameisterschaft die Gelegenheit zum Public Viewing besteht.
Wie es weitergeht, ist unklar
Aber für wenigstens drei Monate wird das Restaurant wahrscheinlich geschlossen bleiben müssen. Wie es danach weitergeht, scheint nicht ganz klar zu sein. Aus Stadtsicht besteht aber offenbar das Interesse, dass der Gastronom wieder einzieht. Das bestätigt auch Weißenfels’ Oberbürgermeister Robby Risch (parteilos). Er dementiert, so wie auch Hassan Laamimach, ganz deutlich, dass es Streit gegeben habe.
Für die Übergangszeit wollte Hassan Laamimach anderswo in der Saalestadt weitermachen. „Es fehlte aber eine geeignete Lokalität“, sagt der 45-Jährige. Lediglich das Parkrestaurant am Bismarcksturm kam in Frage. Mit der Pächterin gab es aber keine Einigung. Von seinem Unglück hörte ein Kollege aus Merseburg. Er betreibt dort das Hotel Check Inn an der Dorfstraße. Zu diesem Haus gehört ein derzeit nicht betriebenes Restaurant. „Das ist ein guter Freund, der auf mich zugekommen ist“, sagt der gebürtige Marokkaner.
Restaurant in Merseburg öffnet im Juli
Hasan Laamimach sah sich die Räume an und fällte eine Entscheidung. Nun wird er dort mit seinen Mitarbeitern erst einmal hinziehen. „Meine Freunde freuen sich riesig“, erzählt er. Am 15. Juli soll Eröffnung sein.
„Im Oktober sind wir aber wieder hier“, verspricht er mit Blick auf Weißenfels. Und nicht nur das: Läuft das Geschäft in Merseburg, wird es weiter betrieben. Er will dann beide Gaststätten bewirtschaften.
Hassan Laamimach hängt an Weißenfels. 2003 war er von Halle aus auf der Suche nach einem Restaurant gewesen. Der gelernte Elektriker hatte sich kurz nach seiner Ankunft in Deutschland bei Italienern ein Taschengeld zuverdient und sich bei der Arbeit von den Köchen die gastronomischen Tricks und Kniffe abgeguckt. „Mit dem Verdienst meines Taschengeldes bin ich zu meinem heutigen Beruf gekommen“, erinnert er sich lachend.
Stadt sucht nach Übergangslösung
In Halle lernte er Günther Böhme aus Leißling kennen. „Er hatte mich motiviert, das Bella Mia an der Burgstraße zu eröffnen“, sagt der Gastronom, der verheiratet ist und zwei Kinder hat. Dort fühlte er sich jahrelang wohl. Schließlich entschied er sich im Jahr 2014 zum Umzug in das Fürstenhaus an der Leipziger Straße. So soll es ab Oktober auch wieder sein.
Vielleicht muss er aber gar nicht erst nach Merseburg umziehen. Die Stadt Weißenfels hatte unterdessen weiter nach einer passenden Übergangslösung für den Bella-Mia-Besitzer gesucht. Und sie ist fündig geworden.
Wie auf MZ-Nachfrage von Robby Risch zu erfahren ist, gab es eine Wende, was das Parkrestaurant am Bismarckturm betrifft. Die Kündigung der Pächterin zu Ende Juni liege vor, sagte er. Nun will er das Gespräch mit Hassan Laamimach suchen. Vielleicht kann er ihn ja doch noch zum Bleiben in Weißenfels überreden. (mz)