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Baustellen blockieren schnelle Durchfahrt Baustellen in Weißenfels blockieren schnelle Durchfahrt: Retter und Pfleger müssen sehr geduldig sein

Von Andrea Hamann-Richter 06.11.2018, 06:00
Am Gericht staut sich der Verkehr. Für Feuerwehrleute ist es oft eine nervenaufreibende Situation.
Am Gericht staut sich der Verkehr. Für Feuerwehrleute ist es oft eine nervenaufreibende Situation. Peter Lisker

Weißenfels - Rettungs- und Pflegekräfte stöhnen auf in Weißenfels. Seit es die Baustellen auf der Leopold-Kell-Straße, auf der Friedrichsstraße und die Sperrung an der Naumburger Straße gibt, läuft der Straßenverkehr noch zäher als sonst durch die eh schon von Straßenbaustellen gebeutelte Saalestadt.

Fünf bis sieben Minuten, so beschreibt es der Weißenfelser Ortswehrleiter Steve Homberg, brauchen die ehrenamtlichen Feuerwehrwehrleute seitdem länger, um überhaupt erst mal zur Feuerwache in der Leopold-Kell-Straße zu gelangen. „Ja, es ist mühsam, sich in der Stadt zu bewegen“, bestätigt auch Sandy Scheunpflug vom Pflegedienst „Am Schloss“ in Weißenfels. So das Feedback ihrer Mitarbeiter, die mit Autos unterwegs sind.

Kreisverkehre in Weißenfels durch im Stau stehende Fahrzeuge verstopft

Oft seien auch die Kreisverkehre durch im Stau stehende Fahrzeuge verstopft. Dabei sei das nicht erlaubt, macht Homberg klar. Wenn Kraftfahrer sehen, dass der Verkehr stockt, darf er den Kreisverkehr gar nicht mehr befahren. „Denn das blockiert die Einsatzfahrzeuge und niemand kommt mehr vorwärts. Mittig drüberfahren können wir wegen der Bepflanzung nicht“, sagt Homberg.

Es sei zwar noch nichts passiert, „aber wir hatten in der Vergangenheit Einsätze, da waren wir froh, dass wir so schnell da waren. Wären wir fünf Minuten später gekommen, wäre es zu spät gewesen“, sagt er. Dieses Risiko bestehe zurzeit akut in der Saalestadt.

Feuerwehrleute lassen bei einem Alarm mittlerweile ihre Autos zu Hause

Viele Feuerwehrleute lassen bei einem Alarm mittlerweile ihre Autos zu Hause oder an der Arbeitsstelle stehen und laufen zur Wache. Mit dem Auto würde es zu lange dauern.

Mit dem Einsatzauto sei es nicht ganz so schlimm, weil die Menschen Platz machen, sagt Homberg. Immerhin sei die Wache tagsüber mit sechs und nachts mit drei Personen besetzt. Die vorgegebene Zeit von zwölf Minuten von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort sei bislang noch eingehalten worden, sagt Homberg.

Und Homberg hat Ideen für eine Entlastung. Seiner Meinung nach könnte die Ampel am Gericht ausgeschaltet werden, denn sie erfüllt derzeit ihren Sinn nicht. „Und Fußgänger kommen schon allein wegen des oft stehenden Verkehrs über die Straße.“ Außerdem müsste nach Hombergs Beobachtungen die Ampel in der Leopold-Kell-Straße neu eingestellt werden. Denn ihre Schaltung harmoniert nicht mit der neuen Verkehrssituation. So könnte der Verkehr um Minuten beschleunigt werden. Zeit, die Leben retten kann. Weiterhin appelliert er an die Straßenverkehrsteilnehmer, die Innenstadt so zu umfahren, dass sie entlastet wird.

Naumburger Straße in Weißenfels wird wahrscheinlich schon ab dem 9. November wieder geöffnet

Die Ampel, die den Verkehr auf Höhe des Gerichtes regelt, könne nicht abgeschaltet werden, sagt Stadtsprecherin Katharina Vokoun auf Nachfrage. Denn dort laufen auch viele Schüler zum Goethegymnasium und deren Sicherheit müsse gewährleistet werden.

Und die Naumburger Straße werde wahrscheinlich schon ab dem 9. November wieder geöffnet, so Vokoun. Auf diese Information reagiert Steve Homberg erfreut. Wenn der Verkehr dort wieder fließt, stelle dies schon eine deutliche Erleichterung dar, denn sie sei derzeit das Hauptproblem. Die Freigabe der Naumburger Straße werde eine merkliche Entlastung mit sich bringen, ist er sich sicher.

„Wir werden das auch merken“, freut sich auch Sandy Scheunpflug über die Nachricht aus dem Rathaus. (mz)