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Bastelmarkt KomMode Bastelmarkt KomMode: In St. Claren in Weißenfels gibt es viel selbst Gefertigtes zu bestaunen

Von Jan Iven 27.09.2016, 12:12
Johannes spielt Akkordeon im Klosterhof.
Johannes spielt Akkordeon im Klosterhof. Peter Lisker

Weißenfels - Der Sommer hält sich hartnäckig im Hof des ehemaligen Klosters St. Claren in Weißenfels. Die Sonne scheint am vergangenen Sonnabend, es ist fast schon ein bisschen zu warm und Volkslieder klingen dem Besucher entgegen. Kantor Thomas Piontek spielt beim Bastel- und Kreativmark KomMode altvertraute Lieder auf der Gitarre. „Die Gedanken sind frei“ und „Im Frühtau zu Berge“. Die Trödelmarktbesucher singen fleißig mit. Viele kennen die alten Texte, für die anderen hat der Kantor Liederbücher mitgebracht. „Es ist wichtig, die traditionellen Volkslieder immer wieder mal zu singen. Sonst werden sie ganz vergessen“, sagt er.

In dieser sommerlichen und musikalischen Atmosphäre wird an reichlich 20 Ständen im Klosterhof viel selbst Gebasteltes und Kreatives präsentiert. „Gerade Frauen stellen in ihrer Freizeit sehr viel Schönes her. Deswegen wollten wir ihnen mit der KomMode einfach mal die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten vorzustellen“, sagt Katja Henze, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Weißenfels, die die Veranstaltung bereits im zweiten Jahr infolge mit organisiert. Und so wurde gestrickt, gehäkelt und gemalt - dazu gibt es noch die eine oder andere originelle gebrauchte Klamotte bei der KomMode zu erstehen.

Erika Günther aus Weißenfels etwa wartet gleich mit dutzenden gehäkelten Tieren auf. Vom Krokodil über den Frosch bis hin zum Klapperstorch mitsamt Baby hat sie alles parat. „Ich mach das nur zum Spaß“, sagt die 62-Jährige. Am schwierigsten sind immer die kleinen Details, etwa die Zähne beim Krokodil oder die Mähne bei den Löwen. Auf dem Schlossfest oder der Marienweihnacht zeigt sie ihre Arbeiten gern. „Das Verkaufen ist dabei gar nicht wichtig. Es freut mich einfach, wenn mir die Leute sagen, dass es ihnen gefällt.“ Und das bekommt sie für ihre Arbeiten öfter zu hören. Und immer wieder verkauft sie auch etwas. „Am besten gehen die kleinen Bienchen zum Anstecken. Die sind schon ausverkauft“, sagt sie.

Auffällig ist auch eine Katze mit lila Haaren. Dabei handelt es sich nicht um eine selbstgehäkelte Mieze, sondern genauer gesagt um Tina Hoyer. Die 40-jährige Weißenfelserin verkauft einen Fundus an gebrauchter Kleidung und hat sich zur Feier des Tages eine Perücke mit Katzenohren aufgesetzt. „Dann sieht man mich wenigstens auch von weitem, obwohl ich so klein bin“, sagt sie. Ungewöhnliche Kleidung, etwa im Petticoat-Kleid, gehört für Tina Hoyer als Farbtupfer ganz normal zum Alltag dazu.

Zur KomMode hat sie auch ihre selbst gemachten Sockenmonster mitgebracht. Nach ihren Motto: „Sockenschuss. Jeder sollte einen haben.“ Aus übrig gebliebenen Socken schneidert sie kleine Wesen mit spitzen Ohren und dicken Lippen. „Meine Freunde haben alle einen zu Weihnachten bekommen“, sagt sie. Obwohl: Mit den spitzen Ohren könnten die Sockenschüsse auch als Osterhasen durchgehen. Bleibt die Frage, warum die Weißenfelserin mit den Katzenohren so viel einzelne Socken übrig hat.

Richtig schöne Töpferwaren hat Annett Bach aus Weißenfels im Angebot. „Nein, nein, ich habe wirklich kein Geschäft“, versichert die 39-Jährige und lacht. Das ist nur ein Hobby. Seit ein paar Jahren töpfert sie Blumenvasen, Schälchen und vieles mehr. Ihr Sohn Johannes bietet dagegen ein paar Spielsachen zum Verkauf an und spielt Akkordeon für die Besucher.

Und dann ist da noch dieses Schild, vor dem so manch einer stehen bleibt und schmunzelt. Kalorien seien kleine Wesen, die nachts die Kleider enger machen, steht darauf geschrieben. Da mag etwas dran sein, denkt man sich.

Insgesamt eine angenehme Veranstaltung im Klosterhof St. Claren. Manch einer hätte sich mehr Besucher gewünscht, so wie im vergangenen Jahr. Da wurde die KomMode gemeinsam mit Trödel in den Höfen veranstaltet. Doch dieser Tag ist so schön und lauschig auf dem Klosterhof, dass man zufrieden nach Hause geht. (mz)