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Basketball-Museum Basketball-Museum: Rundgang auf den Spuren der Wölfe

Von HOLGER ZIMMER 14.05.2009, 17:51

WEISSENFELS/MZ. - Dann nimmt Armin Reitmann die Gäste auf den am Fußboden befestigten Wolfsspuren mit auf eine Zeitreise durch eine 51-jährige Basketball-Geschichte in der Saalestadt. Dabei taucht der Feuerwehrmann, der in der vorletzten Saison 11 000 Kilometer zu den Spielen des MBC unterwegs war und als Super-Fan gekürt wurde, selbst ein in die letzten zehn Jahre, die sein Leben bestimmten. Der 49-Jährige war dabei bei den Begegnungen im Fiba-Europa-Pokal, den Matches gegen Serienmeister Alba Berlin und in der Nordeuropa-Liga, fuhr mal 2 600 Kilometer im Pkw bis nach Helsinki und zurück.

Die ehemaligen Garderoben, Sanitärräume und Büros neben dem Fanclub sind in den vergangenen fünf Jahren neu gestaltet worden. Da wurde nicht nur gemalert, sondern auch Fußbodenbelag verlegt. Demnächst gilt es, die Heizungsanlage neben dem Eingang zu überholen, soll sie hinter einer Wand verschwinden. Immerhin muss der Fanclub jährlich allein 2 000 Euro an Heizkosten zahlen. Rund 3 500 Euro haben die Besucher der Stadthalle übrigens bei Tombolas zum Aufbau des Museums beigesteuert.

"Besonders schwierig ist gewesen, das Sammelsurium nach Jahren zu ordnen", sagt Reitmann. Denn es war einiges zusammengekommen. Zum Beispiel eines der frühen Trikots aus der Weißenfelser Goethe-Oberschule, in der Horst Müller die Sportart an der Saale salonfähig machte. Rolf Melzer, der heutige Abteilungsleiter beim SSV Einheit Weißenfels, empfand das Museum als würdigen Platz, um alte Plakate zu zeigen. Und so hängen sie nebeneinander: Jenes von 1983, das auf ein internationales Turnier gegen Komarno und Liberec aufmerksam macht, und das vom Europapokalspiel 1991 gegen Warschau. Es gibt Fotos von Gordon Hirschfeld mit Maske, der trotz Nasenbeinbruchs in der Regionalliga auflief, und vielen anderen, die für Weißenfels starteten. Zu sehen sind Programme, Schuhe auch von Sebastian Machowski, der die Wölfe 2002 / 03 als Kapitän in der 1. Liga führte, Wimpel und Videos. Das älteste stammt aus der Saison 1990 / 91, als das MDR-Fernsehen filmte. Der Fanclub bekam es ebenso von Joachim Stumpf, der das Basketball-Wunder in Weißenfels nach der Wende erst ermöglichte, wie Gläser vom 30. Jubiläum des SSV. Raritäten sind ein Trikot von Center Ronald Thompson, das 2007 beim Zweikampf im Vorbereitungsspiel gegen Jena zerrissen wurde, aber auch ein Taktikboard. Das zerschlug der damalige Trainer Ari Tammivaara im März 2006, weil der Vizemeister bei Absteiger Essen beim 84:73 geschludert hatte.

Am Museumsausbau wird weiter gearbeitet. Noch ist Platz, doch vorausschauend soll ein Ex-Sanitärraum saniert werden. Haben in der Vergangenheit Andreas Göhring, Daniel Hebestreit und Ronny Herre, die nicht mehr zum Verein gehören, sowie Eric Beyer, Peter Hebestreit und Michael Schönewerk zugefasst, werden auch künftig fleißige Helfer gefragt sein.

Geöffnet ist am Sonntag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs zu den Clubabenden von 19 bis 21 Uhr.