Badespaß mitten im Zimmer
Hohenmölsen/MZ/zny. - Badespaß im Wohnzimmer ist in absehbarer Zeit in Wohnungen der Wobau GmbH möglich. Noch in diesem Monat wird mit der Umfunktionierung zweier Neubauwohnungen in Hohenmölsen-Nord begonnen. Acht weitere sollen folgen.
Entkoppeln nennt Geschäftsführer Ronald Luckanus den Trend zur Wellness-Wohnung. Die Badewanne wird in ein Zimmer versetzt und zwar mittig. "So entsteht ein richtiges Badezimmer", erklärt der Chef. Der Mieter habe die Möglichkeit, rings um die Wanne Möbel, Pflanzen oder Aquarien nach Lust und Laune aufzustellen. Im ehemaligen Bad verbleiben das Waschbecken, die Dusche und die Toilette. Die umgebaute Vierraum-Wohnung würde gegenüber der herkömmlichen im Mietpreis nicht teurer.
Luckanus glaubt an den Erfolg. Die Bevölkerungszahl schrumpfe. Immer häufiger würden weniger Mieter in größeren Wohnungen leben. Der Wohnraumbedarf steige. Lag er zu DDR-Zeiten bei 25 Quadratmetern pro Person, ist er auf 38 Quadratmeter geklettert. "Heute wollen die Mieter eine Wohnung zum Wohlfühlen", weiß er auch aus dem Vergleich mit anderen Wohnungsgesellschaften. Weg vom OP-Saal-Ambiente im Bad mit Fliesen bis zur Decke und einem Klobecken, das eingequetscht zwischen Wanne und Waschbecken montiert ist, soll das unter anderem heißen.
Die Wobau GmbH hat in ihrer Regie rund 1 250 Wohnungen, 600 Eigentumswohnungen und 150 fremdverwaltete Wohnungen - ein Wohnbestand, der sich seit der Wende um etwa 600 reduziert hat. Der Leerstand liegt bei 15,1 Prozent. Das kann sich in Sachsen-Anhalt, wo sich diese Marke derzeit bei 21,2 Prozent eingepegelt hat, sehen lassen.