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B91 in Weißenfels B91 in Weißenfels: Pfusch am Asphalt der Saalebrücke?

Von Klaus-Dieter Kunick 01.10.2016, 06:00
Wenn man über den neuen Straßenbelag auf der Saalebrücke fährt, sind die Unebenheiten am Lenkrad deutlich zu spüren.
Wenn man über den neuen Straßenbelag auf der Saalebrücke fährt, sind die Unebenheiten am Lenkrad deutlich zu spüren. Peter Lisker

Weißenfels - Etliche Autofahrer, die dieser Tage über die Saalebrücke in Weißenfels fahren, wissen gar nicht, wie ihnen geschieht: Ausgerechnet auf dem neulich fertiggestellten Teilstück rumpelt es, deutlich sind Stöße zu spüren. Etliche Fahrer sind beunruhigt, wenn sie die Brücke passieren.

Ein Ehepaar aus Weißenfels - sie sind 73 und 75 Jahre alt - meldete sich zum Beispiel in der MZ-Redaktion. Erst dachten sie, es liege an ihrem eigenen Auto. Doch auch als sie mit dem anderen Fahrzeug die Strecke befuhren, sei das Ergebnis jedes Mal gleich gewesen - es rumpelte und rüttelte. Hier könne etwas nicht stimmen, meint die Frau.

Heftige Diskussion bei Facebook

Die alte Fahrbahn sei hingegen wunderbar. Im Vergleich zu der Fahrbahn, die nicht instand gesetzt worden ist, sei das ein Unterschied wie Tag und Nacht, ergänzt sie. „Die Firma müsste sofort aufhören zu bauen, denn auf der Gegenfahrbahn geht doch der Pfusch weiter“, schimpft die Seniorin. Schließlich gehe es um Steuergeld. Sie seien nicht allein mit ihrer Meinung, ihnen hätten auch andere Bekannte von dem unmöglichen Bauzustand der B91 erzählt.

Auch bei Facebook wird das Thema seit Freitag heftig diskutiert. Man müsse aufpassen, dass der Kaffee nicht aus dem Becher schwappt, merkt ein Nutzer an.

Die Redaktion wollte sich selbst ein Urteil bilden und fuhr mit dem Auto besagten Abschnitt gleich zweimal ab. Mit Tempo 50, wie vorgeschrieben. Und es trat genau das ein, was viele berichten.

Nachbesserungen verlangt

Was mag passieren, wenn die Strecke wieder mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde befahren werden darf? Ist sie dann noch sicher? Muss der Auftraggeber, die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Süd, nicht sofort reagieren und Nachbesserungen von dem Baubetrieben verlangen?

Doch die Landesstraßenbaubehörde wiegelt ab: Alles kein Problem, meint ein Sprecher. Das werde sich alles noch glätten. „Wegen kleinerer Unebenheiten haben wir vor Verkehrsfreigabe eine Ebenheitsmessung durchgeführt, dieses Ergebnis liegt uns zwar noch nicht vor. Man kann aber davon ausgehen, dass der Gussasphalt sich noch etwas glatt fährt“, erklärt Fachgruppenleiter André Krünholz. Der alte Asphalt wurde abgefräst und mit dem lärmmindernden Gussasphalt einschließlich der Randstreifen erneuert, lautet die Darstellung der Behörde.

Übergangskonstruktion defekt

Die gleichen Arbeiten werden jetzt auf der Richtungsfahrbahn Zeitz durchgeführt. Die Arbeiten sind laut Krünholz notwendig gewesen, da die Übergangskonstruktion defekt war und der Fahrbahnbelag im Laufe der Jahre verschlissen und rissig war, was einer normalen Abnutzung entspreche. Es wurden auf der Richtungsfahrbahn Halle zwei Übergangskonstruktionen eingebaut, die beim Überfahren leiser sind.

Die Auftragssumme beträgt 1,9 Millionen Euro. Da der Verkehr jeweils auf der anderen Richtungsfahrbahn läuft, seien keine größeren Verkehrsbehinderungen zu erwarten. Die Bauarbeiten sollen am 25. November beendet seit. (mz)