Autobahn-Anbindung in Lützen Autobahn-Anbindung in Lützen: Trasse zwischen Tagebauen

Lützen/MZ - Von drei Varianten ist noch eine übrig, um Hohenmölsen an die Autobahn 38 anzubinden. Die südlich von Wuschlaub entfällt ebenso wie eine nördlich von Muschwitz verlaufende Route, die der dortige Ortschaftsrat favorisiert hatte. Grund sind in beiden Fällen Vorranggebiete für die Braunkohleförderung, die inzwischen längst im Landesentwicklungsplan festgeschrieben sind.
Darüber informierte Frank Drehmann vom Planungsbüro Wenzel & Drehmann, das mit einer entsprechenden Machbarkeitsstudie beauftragt war. Diese lasse Planungen in diesen Bereichen nicht mehr zu. Bezüglich des Abbaufeldes bei Lützen könnte es zwar angesichts der von der Stadt Lützen eingeleiteten rechtlichen Schritte zu einer Änderung kommen, doch fest steht das längst nicht.
Fakt ist, dass die Straße bei Wuschlaub teilweise verschwindet. Hier müsse von der Mitteldeutschen Braunkohle AG (Mibrag) Ersatz geschaffen werden. Und der könne faktisch nur nördlich aus Hohenmölsen heraus- und zwischen Muschwitz und Göthewitz auf der linken und Wuschlaub und Söhesten auf der rechten Seite hindurchführen und dann in einem leichten Linksschwenk nördlich von Söhesten auf die Landesstraße 189 in Richtung Starsiedel und danach zur A 38 stoßen.
Es muss nicht drängen
Letztlich läuft alles auf den Neubau einer sechs Kilometer langen Trasse hinaus. Denn die vorhandenen Straßen würden laut Drehmann nur über unzureichende Straßenbreiten und -querschitte verfügen. Diese Strecke ist zwar am längsten. Allerdings gelinge es, den Verkehr aus den Orten herauszuziehen. Und allein in Muschwitz seien täglich 1.500 Fahrzeuge gezählt worden, könne diese Zahl mit der Trasse um knapp 13 Prozent reduziert werden. Man erreiche durchweg Verbesserungen. Auch aufgrund der Topografie habe man die Lärmbelästigung im Griff, so dass keine zusätzlichen Schallschutzwände notwendig seien. Die Anbindungen an die vorhandenen Straßen wurden entsprechend ausgebaut. Abgestimmt werden müsste das Ganze mit dem Land.
Was die Finanzierung angeht, hätte man wegen der Ersatzinvestition aufgrund der Tagebauerweiterung ganz gute Karten. Über einen Bebauungsplan könnte man alles recht zügig abwickeln, so dass bis 2016 Planungsrecht möglich sei und die Verkehrsfreigabe in fünf Jahren erfolgen könnte. Hier könnte sich die Aufstellung eines Bebauungsplans positiv auswirken. Notwendig sei dafür freilich eine Vereinbarung zwischen Hohenmölsen, Lützen und den regionalen Partnern.
Aus Sicht der Ausschussmitglieder müsste letztlich aber über das Gesamtpaket und nicht nur die neu zu bauende Trasse verhandelt werden. Denn die Straßen ab der Anbindung auf die Landesstraße 189 seien in einem besonders schlechten Zustand. Auch deshalb sollte der Starsiedeler Ortschaftsrat einbezogen werden. Dorothee Berthold (Bündnis 90/Die Grünen) meinte sogar, dass man nicht drängen müsste, denn letztlich sei ja die Mibrag in der Verantwortung und überhaupt gehe das ganze Projekt auf die Wünsche von Hohenmölsen zurück, das eine günstigere Anbindung seiner Gewerbebetriebe an die A 38 im Auge habe.