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Ausbildung bei Frischli Ausbildung bei Frischli: Das erste Zeugnis steht an

Von HEIKE RIEDEL 02.02.2014, 10:25
Philipp Eisenschmidt stellt einen Anschluss zum Milchkessel her.
Philipp Eisenschmidt stellt einen Anschluss zum Milchkessel her. Peter Lisker Lizenz

WEISSENFELS/MZ - Die Zeit des ersten Zeugnisses von der Berufsschule rückt heran. „Mal sehen, ob unsere Lehrlinge uns auch dort nicht enttäuschen“, sagt Carsten Cieslik. Doch echt hört sich die Sorge des Lehrausbilders im Weißenfelser Frischli-Milchwerk nicht an. Denn er kennt Robert Berger und Philipp Eisenschmidt, die derzeit das Frischli-Milchwerk als zukünftige Milchtechnologen unter etwa 20 Auszubildenden an der Schule in Oranienburg vertreten.

Sie haben nicht nur gute Schulzeugnisse mitgebracht, als sie im vergangenen August ihre Ausbildung zum Milchtechnologen begannen. Sie enttäuschen auch nicht in der Praxis, freut sich Cieslik.

Nach Praktika Entscheidung für Frischli

„Ich erfahre immer mehr, was in den Maschinen abläuft, verstehe langsam die Technik und Prozesse“, erklärt Philipp Eisenschmidt, was von Beginn an sein Interesse am Lernen im Unternehmen geweckt hat. Das, was er in der Schule gelernt hat, bekäme hier Bedeutung. Und stolz überwacht er mit den „alten Hasen“ schon mal an den Bildschirmen der Schaltwarte, ob die Milchtanks ordnungsgemäß befüllt werden, um aus der Milch dann die verschiedenen Produkte herstellen zu können.

Robert Berger hat an den Produktionslinien für die H-Milch im Tetra-Pack begonnen, das Werk kennenzulernen und findet dort die Technik nicht weniger begeisternd. Die Bedienung zu erlernen und vor allem dann auch zu wissen, was man tun muss, wenn es mal nicht weitergeht, das war ihm die erste Herausforderung. Etwas dazu zu lernen und gefordert zu werden, das kommt bei den jungen Menschen gut an.

Beide Lehrlinge hatten schon vor Ausbildungsbeginn eine Vorstellung davon, was sie bei Frischli erwartet. Denn sie haben Schul- und Ferienpraktika genutzt, sich im Betrieb umzusehen. „Und dabei haben wir auch erkennen können, wie es menschlich passt“, verrät Cieslik. Denn es käme auf mehr als ein gutes Zeugnis und einen guten Momenteindruck bei der Auswahl der Lehrlinge an.

Hohe Anforderungen an Lehrlinge

Das Unternehmen bildet für den eigenen Bedarf aus und ist noch nicht in der Situation, von seinen hohen Anforderungen an die Lehrlinge Abstriche machen zu müssen. „Finden wir nicht die richtigen, müssen wir uns eben bis zum nächsten Jahr gedulden“, sagt Jens Grötzsch, der vor Cieslik selbst ein Jahrzehnt lang Lehrausbilder war. Ihm bereitet das gesunkene Niveau der Schulabgänger aber trotzdem Sorge, braucht die Wirtschaft insgesamt doch den Nachwuchs.

Bundesweit sind die Milchtechnologen sehr gefragt. Doch noch denken Eisenschmidt und Berger nicht daran, ihre heimatliche Region zu verlassen. Im Gegenteil, hier Perspektiven zu haben, war ihnen mit Grund für die Ausbildungsentscheidung. Berger kommt aus Branderoda bei Mücheln und hat sich auch in anderen Betrieben für die Ausbildung zum Milchtechnologen beworben, verrät er. Doch Frischli sei schneller gewesen. Er bedauere das nicht angesichts der angenehmen Betriebsatmosphäre, in der sich Azubis gleich dazugehörig fühlen könnten. „Woanders gibt’s vielleicht mehr Geld, wir bieten mehr Familie“, meint Cieslik. Dem Weißenfelser Eisenschmidt ist Letzteres ebenfalls ein Wert.

Carsten Cieslik, Lehrausbilders im Weißenfelser Frischli-Milchwerk
Carsten Cieslik, Lehrausbilders im Weißenfelser Frischli-Milchwerk
Peter Lisker Lizenz