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Asklepios-Klinik in Weißenfels Asklepios-Klinik in Weißenfels: Heimat rückt ans Krankenbett

Von bärbel schmuck 20.12.2015, 10:34
Michael Lämmchen und Christoph Nolze (v. li.) montieren in einem Patientenzimmer Lampen. Im Hintergrund die Fotowand, die die Region zeigt.
Michael Lämmchen und Christoph Nolze (v. li.) montieren in einem Patientenzimmer Lampen. Im Hintergrund die Fotowand, die die Region zeigt. P. Lisker Lizenz

weissenfels - Die Asklepios-Klinik in Weißenfels bekommt ein Zentrum für Altersmedizin (Geriatrie). Flure sind mit frischen Farben von hellem Flieder bis Lindgrün ausgestattet, in Patientenzimmer zeigen Fototapeten Stadtsilhouetten und Saale-Unstrut-Landschaften mit Burgen und Schlössern. Alte Menschen haben vom Krankenbett aus einen schönen Blick auf die Denkmale ihrer Heimat von Neu-Augustusburg bis zur Neuenburg oder sie schauen auf Weinberge.

Für den Aufbau eines Zentrums für Altersmedizin (Geriatrie) im Weißenfelser Krankenhaus investiert die Asklepios-Kliniken GmbH etwa eine Million Euro. Das Zentrum geht vorerst mit 24 Betten Anfang des neuen Jahres in Betrieb. Zur Wiederherstellung der Mobilität von traumatisierten Patienten in hohem Alter werden hier laut Geschäftsführung Fachärzte und Therapeuten eng zusammenarbeiten.

Ein bundesweiter Geriatrie-Tag soll voraussichtlich am 16. März kommenden Jahres in Weißenfels stattfinden. Das Programm wird gerade zusammengestellt. Nicht nur Fachpublikum - darunter niedergelassene Ärzte - sondern auch Angehörige von Patienten, die von Demenz betroffen sind, werden dazu eingeladen. Klinik-Chef Kröger zählt die Geriatrie zum allgemeinen Versorgungsauftrag des Krankenhauses.

Am 7. Januar soll das neue Zentrum im Krankenhaus mit 24 Betten in Betrieb genommen werden, kündigt Klinikchef Joachim Kröger an. Der Bedarf sei längst vorhanden - angesichts der demografischen Entwicklung der Bevölkerung reiche die bisherige Geriatrische Station unter dem Dach der Klinik für Innere Medizin nicht mehr aus. „Wir haben uns sehr lange Gedanken darüber gemacht, wie wir für alte Patienten, die sich zum Beispiel nach einem Sturz den Oberschenkelhals gebrochen haben und traumatisiert sind, optisch den Bezug zur Heimat herstellen können. Das Regionale ist für sie in einer solchen Situation sehr wichtig“, erklärt Geschäftsführer Kröger. Pflegedienstdirektor Thomas Pfennig bestätigt das. „Ich bekomme schon den ganzen Tag das Lächeln nicht aus dem Gesicht, so freue ich mich über die gelungenen Wandgestaltungen“, sagt der Querfurter.

Indes montieren Michael Lämmchen und Christoph Nolze von der Elektroanlagengesellschaft Jena Lampen in den Zimmern und auf den Fluren. In den nächsten Tagen werden die Betten und weiteres Mobiliar erwartet. Das neue Zentrum wird im Haus 1 angesiedelt, wo sich die Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie (GTC) befundenhat. Die GTC ist in das Haus 2 umgezogen - wo zuvor die Unfallchirurgie untergebracht war.

Geriatrie sei ein eigenständiger Chefarztbereich, momentan sei die Stelle noch nicht besetzt, sagt Kröger. „Altersmediziner sind stark gesucht“, weiß der 54-jährige Volkswirt, der seit November 2013 Geschäftsführer in der Weißenfelser Einrichtung ist. Eine geriatrische Komplexbehandlung bedeute eine enge Vernetzung zwischen Fachärzten, die Experten für Altersdemenz sind, Psychologen und Therapeuten.

Zu den letztgenannten zählt Kröger Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten. Patienten des neuen Zentrums werden mindestens zwei Wochen lang stationär versorgt. (mz)