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Asklepios-Klinik Asklepios-Klinik: Dieser Lungenarzt soll Angebot in Weißenfels erweitern

Von Andreas Richter 08.03.2019, 13:00
Dr. Toralf Herling ist Spezialist für Lungenkrankheiten an der Weißenfelser Asklepios-Klinik.
Dr. Toralf Herling ist Spezialist für Lungenkrankheiten an der Weißenfelser Asklepios-Klinik. Peter Lisker

Weißenfels - Auf seinem Schreibtisch steht das Modell eines Herzens. Ein ehemaliger Kollege hat es ihm irgendwann gegeben. „Herz und Lunge gehören doch irgendwie zusammen“, sagt Dr. Toralf Herling, dessen Metier eher das Atmungsorgan ist.

Erst seit wenigen Wochen arbeitet der 54-Jährige als Chefarzt der Klinik für Pneumologie am Weißenfelser Asklepios-Krankenhaus. Zuvor war das Carl-von-Basedow-Klinikum in Querfurt 14 Jahre lang sein Arbeitsplatz. „Ich habe noch einmal eine neue Herausforderung gesucht“, begründet Herling seinen Wechsel nach Weißenfels. In der Saalestadt soll er nun Neuland bestellen. Soll das tun, was er in Querfurt bereits vollbracht hat: Eine Klinik für Pneumologie aufbauen, die es bislang in dieser Form hier nicht gab.

Lungenarzt am Asklepios-Klinik Weißenfels: „Das ist eine spannende Aufgabe“

„Das ist eine spannende Aufgabe“, findet der Mediziner. Immerhin will die Klinik damit ihr medizinisches Angebot deutlich erweitern. Künftig soll in Weißenfels das gesamte Spektrum der Lungenheilkunde und Thoraxchirurgie angeboten werden. Von Tuberkulose und Asthma über Lungenkrebs in den verschiedenen Stadien bis hin zur chronischen Bronchitis. Der Bedarf ist nach Einschätzung des Pneumologen auf jeden Fall da. Immerhin sei Lungenkrebs eine der häufigsten Tumorerkrankungen überhaupt. Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) sei mittlerweile die dritthäufigste Todesursache, sagt der Pneumologe.

Der Anfang an der Weißenfelser Klinik ist nun gemacht: Es gibt die ersten zehn Betten speziell für Patienten mit Lungenkrankheiten. Die Zahl der Betten soll später weiter aufgestockt werden. Noch ist der 54-Jährige nahezu Einzelkämpfer am Weißenfelser Krankenhaus. Doch voraussichtlich im September soll ein zweiter Pneumologe eingestellt werden, um den Aufbau der Klinik weiter voranzutreiben. Laut Herling soll er sich speziell um die Beatmungsmedizin kümmern. Auch die technische Ausstattung für die Behandlung von Lungenkrankheiten soll schrittweise erweitert werden.

Asklepios-Klinik Weißenfels: Lungenarzt wohnt in Halle

Zu seiner Mission in Weißenfels kommt Toralf Herling jeden Tag aus seinem Wohnort Halle. „Dort ist mein Lebensmittelpunkt, hier meine Arbeitsstätte“, sagt der verheiratete Vater eines 23-jährigen Sohnes, der als Jurist nicht in die beruflichen Fußstapfen des Vaters getreten ist.

Während Herling in Weißenfels also die medizinische Herausforderung sucht, hat er als Lungenarzt den jüngsten öffentlichen Vorstoß seiner rund hundert Kollegen in Sachen Grenzwerte für Feinstaub- und Stickoxid aufmerksam verfolgt. In der Debatte gibt sich Herling, der nicht zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehört, eher zurückhaltend. Für ihn steht nicht infrage, dass von Umwelteinflüssen eine bestimmte Gesundheitsgefährdung ausgehen kann. Allerdings dürfe die Debatte die Tatsache nicht verdecken, dass das Rauchen noch immer Hauptursache für Lungenkrankheiten ist. (mz)